Lehrbuch der Physiologie des Menschen . emKörper nur durch den Einfluss von Nerven auf Muskeln hervor-gerufen wird, so lag es nahe, an den Muskel zu denken, derin unmittelbarer Nähe den Aequator der Linse umgiebt — anden Musculus ciliaris. Durch Contraction dieses Muskels könnteein Druck auf den Aequator der Linse ausgeübt werden, und dieLinse müsste nach dem vorderen Pole zu in die Pupille hinein Accommodation. 89 ausweichen. Diese Annahme wurde von Heinrich Müller1),dem Entdecker der Ringfaserschicht im Musculus ciliaris denkt sich den Einfluss des Musculus ciliaris aufdie
Lehrbuch der Physiologie des Menschen . emKörper nur durch den Einfluss von Nerven auf Muskeln hervor-gerufen wird, so lag es nahe, an den Muskel zu denken, derin unmittelbarer Nähe den Aequator der Linse umgiebt — anden Musculus ciliaris. Durch Contraction dieses Muskels könnteein Druck auf den Aequator der Linse ausgeübt werden, und dieLinse müsste nach dem vorderen Pole zu in die Pupille hinein Accommodation. 89 ausweichen. Diese Annahme wurde von Heinrich Müller1),dem Entdecker der Ringfaserschicht im Musculus ciliaris denkt sich den Einfluss des Musculus ciliaris aufdie Formveränderung der Linse als einen nicht so directen. GenaueMessungen hatten ergeben, dass die aus dem Auge genommeneLinse von vorn nach hinten dicker ist als vor der Linse ist im lebenden ruhenden Auge abgeflacht durch denZug, den die Zonula Zinnii ausübt. Eine Contraction des Musculusciliaris giebt nur dem Anheftungsring der Zonula Zinnii einenkleineren Durchmesser, der Zug lässt nach und die Linse nähert. Fig. 12. sich ihrer physikalischen Gleichgewichtsform, d. h. einer mehrkugelförmigen Gestalt. Helmholtz sagt wörtlich: ,,Dass die von der Kapsel um-schlossene Linse elastisch ist, und dass der Zug der Zonula genügt,sichtbare Formenveränderungen hervorzubringen, lässt sich antodten, nicht zu alten menschlichen und thierischen Augen zeigen,wenn man von vorn her die Linse und Zonula freilegt und dannvorsichtig mit zwei feinen Pincetten die Zonula an entgegen-gesetzten Seiten der Linse fassend einen Zug ausübt. Man sieht 1) H. Müller, Verh. d. Ges. zu Würzburg II. 2. 15. und Arch. f. Ophthalmologie. III. S. 1. 1857. Vergl. auch v a n Reeken,Onderzoekingen gedaan in het Physiol. Laborat der Utrechtsche VII. 248—586. 1855 und Rouget, Comptes rendus 1856, I, Nr. 20 ; H. Müller, ebenda. Nr. 25 und II, Nr. 7. 1856 und Max Langen-b e c k, Klinische Beiträge aus dem Gebiete der Chirurgie und Ophthalmol
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