. Über Entwickelungsgeschichte der Thiere. Beobachtung und Reflexion ... Embryology; Evoluton. 127 wie wir sclioii bei einer Iriihern Gelegenheit bemerkt haben. Eine solche Ver- flüssigung ist hl der ersten Zeit des Embryonenlebens nur in derjenigen Schicht bemerklich, die wir die Gefafsschicht genannt haben. Die so erzeugte Flüssig- keit ist eine kurze Zeit hindurch ungefärbt, wird dann gelblich" und endlich rolh, wodurch sie sich als wahres Blut zu erkennen giebt. Dafs später im Leibe des Embryo die Blutbildung auf dieselbe ^Ycise erfolgt, sieht man am deut- lichsten in den vorragenden


. Über Entwickelungsgeschichte der Thiere. Beobachtung und Reflexion ... Embryology; Evoluton. 127 wie wir sclioii bei einer Iriihern Gelegenheit bemerkt haben. Eine solche Ver- flüssigung ist hl der ersten Zeit des Embryonenlebens nur in derjenigen Schicht bemerklich, die wir die Gefafsschicht genannt haben. Die so erzeugte Flüssig- keit ist eine kurze Zeit hindurch ungefärbt, wird dann gelblich" und endlich rolh, wodurch sie sich als wahres Blut zu erkennen giebt. Dafs später im Leibe des Embryo die Blutbildung auf dieselbe ^Ycise erfolgt, sieht man am deut- lichsten in den vorragenden Rändern der Bauchplatten und der Extremitäten. Wenn die Enden der letztern noch blattförmig sind, bildet sich nahe am Rande und parallel mit ihm eine bogenförmige Anhäufung von Blut, die bald in doppelt so viel Kanäle abfliefst, als Finger sich erzeugen. Zum Wesen des Blutes gehört nämlich nicht allein, dafs es flüssig ist und roth wird, sondern auch die Bewe- gung nach einem bestimmten Ziele. Auf dem Wege, den eine Quantität Blut eingeschlagen hat, folgt bald neues Blut, und so werden die durch die erste Blut- masse erzeugten hohlen Gänge bleibende Bahnen, die in die festere Substanz ein- gegraben und nichts weiter sind, als Lücken in dieser Substanz. Sehr bald be- kommen die hohlen Gänge dichtere Wandungen *). Allmählig aber nimmt diese Verdichtung so zu, dafs die Grundmasse des ganzen Körpers nur Aveich dagegen erscheint, und dann haben wir Gefäfse in Zellgewebe eingesenkt, wie im spätem Aher, wo nur noch in den äufsersten Enden der Blutbahnen die Gefäfswände so dünn sind, dafs sie von dem sogenannten Parenchyma der Theile (dem Bil- duugsgewebe) nicht wesentlich sich unterscheiden. Dafs die Gefäfswände nicht das Bedingende, sondern die Folge der Blutbe- Avegung sind, lehrt die Entwickelungsgeschichte sehr auffallend auch dadurch, dafs in keinem organischen Systeme des Körpers die Veränderungen so grofs sind, als in der Vertheilung der Blutgefäf


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