. Unter den naturvölkern Zentral-Brasiliens. Reiseschilderung und ergebnisse der zweiten Schingú-expedition, 1887-1888 . lbem Inhalt und dicken Kernen. Nach zwei Stunden erreichten wir das Dorf, es lag in Totenstille. UnserZug betrat den Festplatz. Ein Kranz von zwölf nahe zusammenstehenden Häusernund ein schönes Flötenhaus; lange Sitzbalken lagen zu unsern Füssen. KeineMenschenseele begrüsste uns; nur in den Eingängen der schweigenden Bienen-körbe Hessen sich einige dunkele Gestalten unbestimmt unterscheiden. Tumayauarief, eifrig mit Bogen und Pfeil gestikulierend, in die Lüfte hinaus; unsere
. Unter den naturvölkern Zentral-Brasiliens. Reiseschilderung und ergebnisse der zweiten Schingú-expedition, 1887-1888 . lbem Inhalt und dicken Kernen. Nach zwei Stunden erreichten wir das Dorf, es lag in Totenstille. UnserZug betrat den Festplatz. Ein Kranz von zwölf nahe zusammenstehenden Häusernund ein schönes Flötenhaus; lange Sitzbalken lagen zu unsern Füssen. KeineMenschenseele begrüsste uns; nur in den Eingängen der schweigenden Bienen-körbe Hessen sich einige dunkele Gestalten unbestimmt unterscheiden. Tumayauarief, eifrig mit Bogen und Pfeil gestikulierend, in die Lüfte hinaus; unsere langeReihe harrte stummvergnügt der kommenden Ereignisse, dann fingen auch wiran zu schreien, dass wir gut seien, und plötzlich sahen wir uns von einigenvierzig Männern dicht umringt. Mit Ausbrüchen der Freude, die einen verzweifelten Anstrich grosser Angstnicht verbergen konnte, Hessen sie uns einen neben dem anderen auf den dünnenSitzbalken niederhocken und schleppten Beijüs und mächtige Kürbisschalen dieHülle und Pülle herbei. Die Beijüs thürmten sich in erschreckender Höhe auf; TAFEL V. d. Steinen, Zentral-Bi-asili( — 97 — in den Kürbisschalen war leider nicht der wohlschmeckende Püserego enthalten,sondern nur der gewöhnliche Pogu-Mandiokakleister. Sie liessen uns einige Piki-früchte, die im allgemeinen noch nicht reif waren, als Delikatessen probieren; einkleines Stückchen mit Beijü schmeckte auch gar nicht so übel, doch wurde unsder fettige Geschmack bald zu stark und erregte Widerwillen. Die Nahuquä waren kräftige, etwas plumpe Gestalten, an denen uns dieviereckigen Gesichter besonders auffielen. Viele von ihnen hatten ein Doppel-kinn. Bei mehreren bemerkten wir Bemalung auf der Brust mit rundenKlexen, Dreiecken und dergl.; einer trug eine Schlangenlinie über den Ober-schenkel. Zum Ausdruck der Bewunderung oder gewaltigen Erstaunens drücktensie eine Hand fest vor Mund und Nase und liessen dahinter allerlei Töne, hö höhö,
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