. Gedanken über Stil in der Baukunst . erreichen wollen, diametral gegenüber. Vor allenDingen sollte die große Arbeiterbewegung so weit vorge-schritten sein, daß sie wenigstens den vernichtenden Ein-fluß des kapitalistischen Geistes lahm gelegt hat, denn nichtso sehr das Geld, als vielmehr dieser hemmt jede Möglich-keit einer monumentalen Kunst, eines eigenen Stils. Diebeiden Evolutionen, die materielle und die geistige, voll-ziehen sich zu gleicher Zeit, denn die geistige vollziehtsich ebenfalls schon jetzt. Ist doch die ganze moderneKunstbewegung, sie möge sich in noch so verschie-dener Ges


. Gedanken über Stil in der Baukunst . erreichen wollen, diametral gegenüber. Vor allenDingen sollte die große Arbeiterbewegung so weit vorge-schritten sein, daß sie wenigstens den vernichtenden Ein-fluß des kapitalistischen Geistes lahm gelegt hat, denn nichtso sehr das Geld, als vielmehr dieser hemmt jede Möglich-keit einer monumentalen Kunst, eines eigenen Stils. Diebeiden Evolutionen, die materielle und die geistige, voll-ziehen sich zu gleicher Zeit, denn die geistige vollziehtsich ebenfalls schon jetzt. Ist doch die ganze moderneKunstbewegung, sie möge sich in noch so verschie-dener Gestaltung kundgeben, nichts anderes als eine solche;und schließlich wird aus dieser chaotischen Kunstver-wirrung auch eine feste Kunstidee hervorgehen; in dem-selben Augenblick, wo die politische Evolution vollzogensein wird, kommt auch die künstlerische zum Durchbruchund von diesem Moment an wird man an dem Wachstumeines Stils arbeiten können. Denn erst dann kann auchwieder von einem Weltgefühl die Rede sein, weil dann das 44. große Prinzip der Gleich-heit für alle Menschen^nicht nur religiös, sondernauch politisch-ökonomischherrschen wird. Scheffler sagt in seinerSchrift: „Kunst, die nichtauf einem Wehgefühle ba-siert, also auf Urkonven-tionen, gibt es nicht.** „Für die bildende Kunstist eine allgemein gühigeKonvention über die Grund-idee des Lebens von großemWert.** Ist das nicht treff-lich gesagt? fühh nicht jederKünstler heutzutage die absolute Ohnmacht, etwas Großesin Ornamentik zu leisten, eben weil gerade der Gegenstandd. h. die ideale Grundidee dazu fehlt. Scheffler sagt weiter: „Die Geschlossenheit früherer Kunstepochen beruhte fastausschließlich darauf, daß die Menschen sich auf eine Re-ligion geeinigt hatten, und die Zersplitterung in der künst-lerischen Produktion der Gegenwart ist ebenso aus demFehlen einer allgemein anerkannten Wehidee zu erklären. Stil entsteht nur durch Beschränkung, bedarf als Grund-lage eines Systems, ist selb


Size: 1367px × 1828px
Photo credit: © Reading Room 2020 / Alamy / Afripics
License: Licensed
Model Released: No

Keywords: ., bookcentury1900, bookdecade1900, booksubjectarchitecture, bookyea