. Die Gartenwelt. Gardening. Blumenvase vor einer Taxushecke. Bemühungen der maßgebenden Stellen und trotz gewisser unleugbarer Verbesserungen, infolge früherer bodenpolitischer Sünden unserer Kommunen,'nicht die Ergebnisse gezeitigt, die wir im Interesse der Zukunft unseres Volkes wünschen müssen. AUerorls hat man wohl versucht, die erkannten Fehler im Wesen unserer Wohnungspolitik durch die Schaffung öffent- licher Grünflächen auszugleichen; doch fürchte ich, daß der bisher eingeschlagene Weg nicht zu dem erwünschten Ziele führen wird. Der Gartenetat unserer Städte geht in die Hundert- tause


. Die Gartenwelt. Gardening. Blumenvase vor einer Taxushecke. Bemühungen der maßgebenden Stellen und trotz gewisser unleugbarer Verbesserungen, infolge früherer bodenpolitischer Sünden unserer Kommunen,'nicht die Ergebnisse gezeitigt, die wir im Interesse der Zukunft unseres Volkes wünschen müssen. AUerorls hat man wohl versucht, die erkannten Fehler im Wesen unserer Wohnungspolitik durch die Schaffung öffent- licher Grünflächen auszugleichen; doch fürchte ich, daß der bisher eingeschlagene Weg nicht zu dem erwünschten Ziele führen wird. Der Gartenetat unserer Städte geht in die Hundert- tausende, ja Millionen, die Gegenleistungen kommen jeden- falls nur zum kleinen Teil den weiteren Schichten der Be- völkerung zugute. Der Quadratmeter das ganze Jahr über bepflanztes Blumenbeet kostet in öffentlichen Anlagen min- destens 30 M und kann sich in einzelnen Fällen bis auf 200 M steigern, jedenfalls glaube ich nicht zu hoch zu greifen, wenn ich als Durchschnitt 50 M annehme. Für 50 M können wir leicht bei weiser Wirtschaftlichkeit 100 bis 200 qm Volksgartenfläche herstellen, wodurch wir, im Gegensatz zu den alljährlich zu bepflanzenden Blumenbeeten, dauernde Werte schaffen. Wenn es möglich wäre, eine Statistik darüber aufzustellen, wieviel Bürger einer Stadt von solch teuer bepflanzten Beeten täglidi Notiz nehmen und sich darüber freuen, so würden wir wohl finden, daß es beschämend wenige wären und das Maß voll Freude wahr- scheinlich nicht annähernd so groß und in seinen Wirkungen bei weitem nicht so wertvoll sein wird, als das kurze Stunden- glück eines Großstadtkindes, das auf freier, polizeilich nicht geschützter Rasenfläche eine knappe Spanne Jugend erleben kann. Das nur zum Beispiel. Damit soll keinesfalls gesagt werden, daß derartige Blumenbeete nun ganz überflüssig wären, aber sie sind eben ein, wenn auch vielleicht sehr erwünschter Luxus, der erst nach dem absolut Notwendigen in Frage kommen kann. Der Bürger hat Pflich


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