. Die Gartenkunst. Landscape gardening; Gardens -- Europe. DIE GARTENKUNST VIII, r. bedeutungsvoll gleich der Eintritt in den Friedhof für den Besucher erscheint. Jedenfalls zu vermeiden ist der Eingang durch oder neben I^eichenhallen vorbei, auch wenn dieselben nach 'sen hin noch so kostbar architel;- tonisch ausgestattet werden könnten. Denn wenn man auch, wie in München, tatsächlich versucht, sie pracht- voll wie Gotteshäuser auszuführen, so zeigt es sich doch, dafs die Architektur allein das Gotteshaus, in welchem die fromme Seele gerne weilt, noch lange nicht ausmacht. In diesen Toten


. Die Gartenkunst. Landscape gardening; Gardens -- Europe. DIE GARTENKUNST VIII, r. bedeutungsvoll gleich der Eintritt in den Friedhof für den Besucher erscheint. Jedenfalls zu vermeiden ist der Eingang durch oder neben I^eichenhallen vorbei, auch wenn dieselben nach 'sen hin noch so kostbar architel;- tonisch ausgestattet werden könnten. Denn wenn man auch, wie in München, tatsächlich versucht, sie pracht- voll wie Gotteshäuser auszuführen, so zeigt es sich doch, dafs die Architektur allein das Gotteshaus, in welchem die fromme Seele gerne weilt, noch lange nicht ausmacht. In diesen Totenhallen bleibt bei aller ihrer Pracht kein Mensch iäufer als er mufs, sondern ein jeder sucht sd- ihr solche auf zahh'i'ichen anderen Gebieten in Eülle. Die Friedhöfe sollen der Architektur keiiieswegs gänzlich ver- schlossen sein, aber sie sollen au('h nicht den Anlafs zu kostbaren Prunkbaufen gehen. In welcher Weise zweck- dienliche Friedhofsgebäude bei geringstem baulichen Auf- wand hergestellt werden können, zeigen die .\ussegnungs- kapellen auf dem tihlsdorfer Friedhof, bei denen der Auf- wand zwischen 3l)- und .5(1(300 .Mk. schwankt. Weim man auch über ihren architektonischen Wert verschiedener Meinung si^n kaini. so wii-cl man doch zugeben müssen, dafs sie für den Ritus Vdllstiindig genügen und sich. Abbildung .3. Gräberfelcler auf dem Pragfriedbof mit vielen ungepflegten Gräbejn. bald als möglich wieder aus iliiien hinauszukommen. Die an den Einsegnungsbauten zu beiden Seiten sich an- schliefsenden I^eichenhallen. in welchen die Leichen zu jedermanns Schau hinter Glasscheiben in Reihenparade aufgebahrt liegen, haben trotz ihrer üppigen Ausstattung bei allen Ivommissionsmitgliedern einen geradezu wider- wärtigen Eindruck gemacht. Solche Zweckgebäude ge- hören daher in den Hintergrund gestellt, und jeder Auf- wand, der über das Notwendige hinausgeht, entbehrt der inneren Berechtigung. Die Architektur mag andere ()bji_dite suchen, um sich zur besonde


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