. Der Mensch, sein Ursprung und seine Entwicklung, in gemeinverständlicher Darstellung. Human beings; Evolution. W. Leche: Der Mensch. 141 gebührt gleichfalls von Baer. Die verschiedenen Arten der Differenzierung des Embryo, die wir noch heute unterscheiden: die Furchung des Eies, die Keimblätterbildung und die Entwicklung der Organe, sind zuerst von ihm klar formuliert worden. Von Baer war es, der zuerst eine für das Ver- ständnis der Entwicklung des Individuums höchst bedeutsame Erscheinung nachwies, die, um von Baers Ausdrucksweise modern zu umschreiben, kurz so ausgedrückt werden könnte: V


. Der Mensch, sein Ursprung und seine Entwicklung, in gemeinverständlicher Darstellung. Human beings; Evolution. W. Leche: Der Mensch. 141 gebührt gleichfalls von Baer. Die verschiedenen Arten der Differenzierung des Embryo, die wir noch heute unterscheiden: die Furchung des Eies, die Keimblätterbildung und die Entwicklung der Organe, sind zuerst von ihm klar formuliert worden. Von Baer war es, der zuerst eine für das Ver- ständnis der Entwicklung des Individuums höchst bedeutsame Erscheinung nachwies, die, um von Baers Ausdrucksweise modern zu umschreiben, kurz so ausgedrückt werden könnte: Vererbung und Anpassung sind die beiden Faktoren, welche die organische Formgestaltung bestimmen — ein Satz, dessen reale Bedeutung jedoch erst die Deszen- denztheorie uns verstehen gelehrt hat. Zahlreiche wertvolle Einzelentdeckungen auf den verschiedenen Ge- bieten der Embryologie und die Ausdehung der Forschungen auch auf eine Reihe niederer Tiere waren die Frucht der Ar- beiten der Zeitgenossen und nächsten Nachfolger von Baers. Unter ihnen verdienen vor allem Er- wähnung Chr. Pander, Heinrich Rathke, Robert Remak, Albert von Köl- liker und Thomas Huxley. Einen mächtigen Hebel für die embryologische Forschung bildete auch der von Theodor Schwann als allgemeingültig festgestellte Satz, daß der Tierkörper aus Zellen besteht, was vor ihm nur in vereinzelten Fällen nach- gewiesen war. Ihre Großraachtstellung im Reiche der Wissenschaft erhielt jedoch die Embryologie gleich den anderen Zweigen der Biologie erst mit dem Durch- bruch des Deszendenzprinzips. Die Tatsachen, die bereits vorlagen, er- hielten nun neue Bedeutung als historisches Beweismaterial, die neuen zielbewußten Untersuchungen, zu denen die Deszendenztheorie den An- stoß gab, bahnten neue Wege zu neuen ungeahnten Eroberungen. Unter den ersten, welche die Embryologie auf die moderne Deszendenz- theorie gründeten und zeigten, daß der ganze Entwicklungsprozeß des In-. Fig. 146. Albert von Köll


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