. Einführung in die vergleichende Anatomie der Wirbeltiere, für Studierende. 40 Wirbelsäule der - SU^ Pfe Oe bandelt es sich auch hier um amphicöle, d. h. um kaudal- und kranialwärts ausgehölte Wirbelkörper, bei deren Entwickelung eine stufenweise fortschreitende Reduktion (Unterdrückung) des Knorpel- gewebes beobachtet wird, und der ursprünglich als perichondral ent- standen zu denkende Knocben den Charakter einer selbständigen Bildung gewinnt. Über weitere Differenzierungen der betref- fenden Hartsubstanzen vergl. die Fig. 29, aus welcher zu ersehen ist, daß es da und dort infolg


. Einführung in die vergleichende Anatomie der Wirbeltiere, für Studierende. 40 Wirbelsäule der - SU^ Pfe Oe bandelt es sich auch hier um amphicöle, d. h. um kaudal- und kranialwärts ausgehölte Wirbelkörper, bei deren Entwickelung eine stufenweise fortschreitende Reduktion (Unterdrückung) des Knorpel- gewebes beobachtet wird, und der ursprünglich als perichondral ent- standen zu denkende Knocben den Charakter einer selbständigen Bildung gewinnt. Über weitere Differenzierungen der betref- fenden Hartsubstanzen vergl. die Fig. 29, aus welcher zu ersehen ist, daß es da und dort infolge fortschreitender Resorptionsprozesse zur Bildung einer Gelenk höhle kommen kann, so daß mau am Wirbelkörper der höheren Urodelen vorne einen von Knorpel überzogenen Gelenkkopf, hinten dagegen eine von Knorpel ausgekleidete Pfanne unterscheiden kann (opi- s t h o c ö 1 e r W i r b e 1 c h a r a k t e r). Somit kann man in der Ausbildung der Urodelen Wirbelsäule drei Etappen unter- scheiden : 1. eine Verbindung der e i n - z e 1 n e n W i r b e 1 k ö r p e r durch d i e i n t e r - vertebral ausgedehnte Chorda dorsa- lis; 2. eine Verbindung durch inter- vertebrale Knorpelmassen und 3. end- lich eine gelenkige Verbindung. Diese drei verschiedenen Entwickelungsstadien finden ihre vollkommene Parall€>le in der Stammes- entwickelung der geschwänzten Am])hibien, indem sowohl alle fossilen Formen, wie z. B. die Stegocephalen der Kohle und die Labyrinthodonten, als auch die Perenni- branchiaten, Derotremen, sowie viele Salamandrinen einfach bikonkave Wirbel ohne Differenzierung von Gelenkköpfen und -Pfannen aufweisen. Im Gegensatz zu den Urodelen zeigen die Wirbel der ungeschwänztenAmphibien in der Ontogenese eine reichere knorpelige Ausgestaltung, und stets kommt es zwischen den einzelnen Wirbelkörpern zu echten Ge- lenkbildungen, bei welchen der Gelenk- kopf in der Regel am hinteren, die Gelenk- pfanne am vorderen Wirbelende entsteht (pro- cöler Typus).


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