Ueber die Heilung der angeborenen Hüftgelenks-Verrenkung durch unblutige Einrenkung und functionelle Belastung . öhnlichen Repositionsmanöver. Auch diesemisslangen. Wurde der Schenkel rechtwinkelig gebeugt, so standder Schenkelkopf gerade so weit hinter dem hinteren Pfannen-rande, als er bei indifferenter Streckstellung oberhalb des oberenRandes lagerte. Bei spitzwinkeliger Beugung des Schenkels hin-wider stellte er sich weit unterhalb des unteren Pfannenrandes — 140 - ein. Auf diesem Wege war also nichts zu erreichen. Auch dieAsepsis schien dabei aus naheliegenden Gründen Gefahr zu


Ueber die Heilung der angeborenen Hüftgelenks-Verrenkung durch unblutige Einrenkung und functionelle Belastung . öhnlichen Repositionsmanöver. Auch diesemisslangen. Wurde der Schenkel rechtwinkelig gebeugt, so standder Schenkelkopf gerade so weit hinter dem hinteren Pfannen-rande, als er bei indifferenter Streckstellung oberhalb des oberenRandes lagerte. Bei spitzwinkeliger Beugung des Schenkels hin-wider stellte er sich weit unterhalb des unteren Pfannenrandes — 140 - ein. Auf diesem Wege war also nichts zu erreichen. Auch dieAsepsis schien dabei aus naheliegenden Gründen Gefahr zu blieb nichts übrig, als das Extensionsmanöver neuerdings aufzu-nehmen und langsam fortzusetzen. Als es nach den grössten Anstren-gungen wieder einmal gelungen war, den einwärts rotirten Schenkel-kopf in das Niveau des Pfannenrandes zu bringen, schnapptederselbe unter Nachhilfe eines mit Aufgebot aller Körperkräftegegen den Trochanter wirkenden medialen Druckes unter deut-lichem Schnalzen endlich über die Pfannenkante und stand dauernder Extension des abducirten und einwärts gerollten. Fig. 24. Beiderseitige Reposition; rechts unblutig massig entwickeltes oberes Pfannendacli,links durch Arthrotomie 7jähriges Kind. Schenkels wurde zunächst die Wunde versorgt, bis auf eine kleinemediale Lücke (ohne Drainage) vollständig genäht und mit asep-tischen Gaze-Rollbinden comprimirt. Hierauf legte ich unter an-dauernder Extension und Beibehaltung der oben angedeutetenStellung den Gontentivverband zunächst bis zum Kniegelenkean. Nach dem Erhärten desselben liess ich die Extension bei-seite, beugte das Kniegelenk stumpfwinkelig (um die Spannung desIschiadicus zu vermindern) und verlängerte den Verband bis zuden Malleolen. Die Motilität des Fusses wurde glücklicherweisenicht im mindesten beeinträchtigt. Der Wundverlauf war voll-kommen fieberlos. Es erfolgte Heilung per primam unter demersten Verbände, welcher (J Wochen liegen blieb. Hierauf vor- — 141


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