Von deutscher Kunst : gesammelte Aufsätze und nachgelassene Schriften . rhanden waren. Ich führe diese Stelle im Wortlaut an, umklarzustellen, daß die Adlersche Hypothese einer nachträglichen Anfügung derNebenchöre nicht besagen will, es sei an Stelle dieser Nebenchöre ursprünglichgar nichts vorhanden gewesen. Das letztere würde auch nimmermehr behauptetwerden dürfen angesichts der die Ostwände der Kreuzarme durchbrechendenBogen i (Abb. 61), welche, wie der erste Blick lehrt und die gründlichste Unter-suchung bestätigt, von Anfang an bestanden haben. Diese Bogen sollen sichnun — so will Herr A


Von deutscher Kunst : gesammelte Aufsätze und nachgelassene Schriften . rhanden waren. Ich führe diese Stelle im Wortlaut an, umklarzustellen, daß die Adlersche Hypothese einer nachträglichen Anfügung derNebenchöre nicht besagen will, es sei an Stelle dieser Nebenchöre ursprünglichgar nichts vorhanden gewesen. Das letztere würde auch nimmermehr behauptetwerden dürfen angesichts der die Ostwände der Kreuzarme durchbrechendenBogen i (Abb. 61), welche, wie der erste Blick lehrt und die gründlichste Unter-suchung bestätigt, von Anfang an bestanden haben. Diese Bogen sollen sichnun — so will Herr Adler — ehemals nach kleinen Nebenapsiden hin geöffnethaben. Für die Anlage solcher unmittelbar an die Kreuzarme anschließendenNebenapsiden gibt es ja bekanntlich auch sehr viele Beispiele. Daß sie aberhier, in Jerichow, dagewesen sind, halte ich für unmöglich, und zwar aus folgendenGründen: In Hinsicht auf den Grundriß derartiger Nebenapsiden ist eine doppelteLösung denkbar, je nachdem das innere Halbrund auf die Leibung des Eingangs- 257 w-^. pfeilers ausläuft oder hinter dieselbe zurücktritt (Abb. 62, .1 und B). Die ersteLösung ist die bei weitem häufigere. Wollten wir annehmen, daß sie bei unsererKirche anfangs bestanden hat, so würde daraus folgen, daß zwar die westlichenEck-en der Eingangspfeiler p und der Bogen darüber von jeher vorhandengewesen, daß die östlichen Ecken derselben Pfeiler und Bogen aber erst nachdem Abbruch der kleinen Nebenapsiden hergestellt worden sind. Die Spureneines derartigen Anflickens von abgestuften Ecken an Pfeilern und Bogen wurde man jedoch bei einemRohbau nicht habenunterdrücken können,sie müßten heute nochsichtbar sein. SolcheSpuren sind aber keines-wegs zu sehen, vielmehrzeigen die Bogen / unddie Wandpfeiler, vondenen sie getragen wer-den, nach Osten undnach Westen hin diegleiche sorgfaltige, bei-derseits sichtlich ur-sprüngliche Ausführungr- , n und, was die Pfeiler an- geht, in den Leibungenden be


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