Handbuch der Ohrenheilkunde . also das Hörbläschen überhaupt nicht von seinem Mutterboden abgelöst, 138 IV Entwicklungsgeschichte des menschlichen Ohres. infolge dessen der Verbindungsstiel zu dem langen, flimmernden Canalausgewachsen ist. Nach der Darstellung einiger Forscher dagegen (Köl-ijker [13]) soll beim Hörbläschen der Säugethiere und des Menschender Verbindungsstiel mit dem Hornblatt ganz schwinden und die Aus-stülpung neu entstanden sein, was ich für unwahrscheinlich halte. In dem schmalen Zwischenraum zwischen verlängertem Mark unddem Hörbläschen verläuft von dem ersteren entspringe


Handbuch der Ohrenheilkunde . also das Hörbläschen überhaupt nicht von seinem Mutterboden abgelöst, 138 IV Entwicklungsgeschichte des menschlichen Ohres. infolge dessen der Verbindungsstiel zu dem langen, flimmernden Canalausgewachsen ist. Nach der Darstellung einiger Forscher dagegen (Köl-ijker [13]) soll beim Hörbläschen der Säugethiere und des Menschender Verbindungsstiel mit dem Hornblatt ganz schwinden und die Aus-stülpung neu entstanden sein, was ich für unwahrscheinlich halte. In dem schmalen Zwischenraum zwischen verlängertem Mark unddem Hörbläschen verläuft von dem ersteren entspringend der N. acustico-facialis und schwillt zu einer grossen Ganglienanlage an, welche sichder vorderen Wand der Labyrinthblase anschmiegt und 3 Abtheilungenerkennen lässt. Von diesen sondert sich später die obere Abtheilungals Ganglion vestibuläre (Intumescentia ganglioformis Scarpaej ab, dieuntere wird zum Ganglion cochleare (spirale), die dritte endlich liefertdas Ganglion geniculi des Facialis (His jr. [9]).. Fig. 4. Querschnitt durch eine Kopfhälfte eines Schafsfoetus von 2 cm Länge in der Gegend des fach vergrössert (Nach Böttcher). rl Recessus lahyrinthi; vb hb verticaler, horizontaler Bogengang; U Utriculus; /einspringendeFalte durch weiche die Labyrinthhlase in Utriculus u. Sacculus zerlegt wird; De Ductus cochle- aris; G c Ganglion cochleare. Wenn wir die Wandlungen verfolgen, durch welche sich das Bläs-chen zu dem ausserordentlich complicirten Labyrinth umgestaltet, so istgleich von vornherein hervorzuheben, dass hierbei Faltenbildungen undAbschnürungen die Hauptrolle spielen. Zur besseren Uebersicht der fol-genden Darstellung wird es dienen, wenn wir jetzt am Labyrinthbläscheneine obere und eine untere Abtheilung unterscheiden. Dieselben werdenim weiteren Verlauf der Entwicklung immer schärfer von einander ab-gegrenzt, indem an der medialen Wand eine Falte sich bildet und eineScheidung in Utriculus und Sacculus hervorruft (Fig. 4,


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