. Die Gartenwelt. Gardening. ^. .^•^ Abb. 2. Eschscholtzia dentata, links oben E. crocea. Aufnahme bei trübem Wetter. Man erkennt, daß E. dentata die Blüten geöffnet hat, während die andere Schlafstellung zeigt. lerischen Ideen auf dem Papier im Garten gesteigerten Ausdruck geben können. Höchstens im Winter besucht man eine Baumschule, um sich schön gebaute Pflanzen -aus- zusuchen. Man verstehe mich nicht falsch. Wofür ich kämpfe, ist Materialkenntnis, das Beherrschen der Pflanzen n am en ist nur das äußere Zeichen dafür. Und Namenkenntnis ist noch längst keine Botanik. Die systematische Glied


. Die Gartenwelt. Gardening. ^. .^•^ Abb. 2. Eschscholtzia dentata, links oben E. crocea. Aufnahme bei trübem Wetter. Man erkennt, daß E. dentata die Blüten geöffnet hat, während die andere Schlafstellung zeigt. lerischen Ideen auf dem Papier im Garten gesteigerten Ausdruck geben können. Höchstens im Winter besucht man eine Baumschule, um sich schön gebaute Pflanzen -aus- zusuchen. Man verstehe mich nicht falsch. Wofür ich kämpfe, ist Materialkenntnis, das Beherrschen der Pflanzen n am en ist nur das äußere Zeichen dafür. Und Namenkenntnis ist noch längst keine Botanik. Die systematische Gliederung einer Gattung, die Zahl der Staubgefäße, die größere oder ge- ringere Behaarung der Blattnerven , was einem Botaniker vielleicht von höchster Bedeutung wäre, kann uns dabei völlig gleich sein. Ganz richtig hat einmal ein alter Römer, wenn ich nicht irre Juvenal, gesagt: Nomina si nescis, perit cognitio rerum, verdeutscht etwa: Wer die Namen nicht kennt, dem geht die Kenntnis der Dinge verloren. — Auf unserem Gebiete bitte nachzuprüfen bei den Rosen! — Man zeige mir den Mann, der mit einer gewissen Baumart, die er vielleicht in ihrer Schönheit täglich vor Augen hat, bestimmte Ausdrücke wiedergeben will, den Namen des betreffenden Baumes aber nicht kennt. Wie will er um alles in der Welt sich seinen Lieferanten oder dem ausführen- den Landschaftsgärtner verständlich machen ? Diese Gleichgültigkeit hat dazu geführt, daß man gewisse Arten immer wieder anpflanzt und sich den Vorteil entgehen läßt, durch anderes Material sich andere Ausdrucksmöglich- keiten zu sdiaffen. Wir sehen ja so gern nach den anderen Künsten herüber und haben von ihnen auch das Schlagwort „material- gerecht" übernommen, dem sich heute mit Recht jeder beugt. Als Max Klinger seinen Beethoven schaffen wollte, hat er sich den Marmor dazu aus den alten, seit Jahrhunderten verlassenen Steinbrüchen der griechischen Inseln selbst brechen lassen. Und doch wi


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