. Timbuktu; Reise durch Marokko, die Sahara und den Sudan, ausgeführt im Auftrage der Afrikanischen Gesellschaft in Deutschland in den Jahren 1879 und 1880 . dersauch des Ordens von Es-Senusi, von welch letzterer Sektein Marokko genug Mitglieder herumlaufen. In keiner ma-rokkanischen Stadt sind die Umzüge der verschiedenenZaujas an den grossen Festtagen der Mohammedaner, be-sonders am Geburtstage Mohammeds, so wild uud ausge-lassen wie hier. An solchen Tagen wird die Mellah, dasJudenquartier, verschlossen gehalten, und sollte ein Christ7Aifällig in der Stadt sein, so wird man ihn gewiss nichta


. Timbuktu; Reise durch Marokko, die Sahara und den Sudan, ausgeführt im Auftrage der Afrikanischen Gesellschaft in Deutschland in den Jahren 1879 und 1880 . dersauch des Ordens von Es-Senusi, von welch letzterer Sektein Marokko genug Mitglieder herumlaufen. In keiner ma-rokkanischen Stadt sind die Umzüge der verschiedenenZaujas an den grossen Festtagen der Mohammedaner, be-sonders am Geburtstage Mohammeds, so wild uud ausge-lassen wie hier. An solchen Tagen wird die Mellah, dasJudenquartier, verschlossen gehalten, und sollte ein Christ7Aifällig in der Stadt sein, so wird man ihn gewiss nichtaus dem Hause lassen und ihn scharf bewachen. Die wü-thende Menge, der niedrigsten Klasse angehörig, besonders Die Sekte Es-Senu-^i. 171 tue Negersklaven sowie die Weiber sind wie toll; sie zer-rcissen die ihnen in den Weg kommenden Thiere, , Ziegen und fressen das Fleisch roli auf; ja es sollscdion vorgekommen sein, dass in Miknas auf diese Weise!\Ienschen zum Opfer gefallen sind — und das alles zurFdire Allahs und des Propheten. Nirgends zeigt sich dieBestialität des Menschen so wie an diesen mohammedani-schen Festtagen in Arabti lU i Sekt I Was die ol)en erwähnte Sekte des Fs-Senusi betrifft, soist diesell)e über ganz Nordafrika verbreitet und l)esitztZaujas von Aegypten Ijis nach Marokko und tief in dasInnere Afrikas hinein. Si-Senusi, der Vater des jetzigenOberhaupts der Sekte, Mohammed es-Senusi, begann seineThätigkeit in den fünfziger Jahren dieses er sah. dass die ägyptische Regierung, unter dem Ein- 172 Fünftes Kapitel. fluss der europäisclien Vertreter, sein Beginnen mistraiüsclibetrachtete, floh er nach Barka und gründete in Gebel-el-Akdar bei Benghasi die erste Zauja. Aber auch hier fühlteer sich nicht sicher genug; er zog tief in die Wüste undgründete in der Oase Dscherbub die Centralzauja. von woaus nun eine lebhafte Agitation begann. Er wollte denetwas degenerirten Islam reformiren und den alten strengenQu


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