. Die Gartenwelt. Gardening. ustrierte Wochenschrift für den gesamten Gartenbau. Jahrgang XXV. 24. Juni 1921. Nr. 25. Nachdruck und Nachbildung aus dem Inhalte dieser Zeitschrift werden strafrechtlich verfolgt. Zeitfragen. Deutsche Gärtner, erwacht! Von Robert Bloßfeld. Die für den deutschen Gartenbau in den Vordergrund gerückten Fragen über Sein oder Nichtsein, über Aufstieg oder Untergang stoßen, wie alle lebenswichtigen Fragen, in den weitesten Fachkreisen immer noch auf eine unbegreifliche und bedauerliche Verständnislosigkeit. Während sich die deutsche Industrie überraschend schnell und e
. Die Gartenwelt. Gardening. ustrierte Wochenschrift für den gesamten Gartenbau. Jahrgang XXV. 24. Juni 1921. Nr. 25. Nachdruck und Nachbildung aus dem Inhalte dieser Zeitschrift werden strafrechtlich verfolgt. Zeitfragen. Deutsche Gärtner, erwacht! Von Robert Bloßfeld. Die für den deutschen Gartenbau in den Vordergrund gerückten Fragen über Sein oder Nichtsein, über Aufstieg oder Untergang stoßen, wie alle lebenswichtigen Fragen, in den weitesten Fachkreisen immer noch auf eine unbegreifliche und bedauerliche Verständnislosigkeit. Während sich die deutsche Industrie überraschend schnell und elastisch den veränderten Verhältnissen der Weltwirtschaft angepaßt hat, ist der deutsche Gartenbau, mit Ausnahme vereinzelter Fälle, aus dem Wursteln nicht herausgekommen und hat einen sündhaften Mangel an kaufmännischem Weitblick gezeigt. Wir brauchen nur einmal die Dividenden der industriellen Unternehmungen zu betrachten, um zu erkennen, wie weit der Gartenbau rückständig ist. Obwohl er sachlich, d. h. in kultureller, züchterischer und künstlerischer Hinsicht durch- aus nicht rückständig zu nennen ist, mangelt ihm doch völlig der kaufmännische Instinkt, wiederum von wenigen Aus- nahmen abgesehen. Dies muß unter den gegebenen Verhält- nissen zu einer Katastrophe führen, zu einer Verkümmerung des ganzen Berufes. Die Anzeichen solcher Bewegung treten schon an allen Ecken und Enden in die Erscheinung. Wo es gar nicht weiter geht, wird der Betrieb eingeschränkt oder aufgelöst. Wenn auch die wirtschaftlichen Aussichten für den Gartenbau durch den Friedensvertrag und seine noch lange nicht voll in Erscheinung getretenen Folgen durchaus trübe sind, so darf doch der Zukunft nicht fatalistisch und tatenlos entgegengetreten werden. Es muß vielmehr dort, wo es nötig erscheint, ein kräftiger Hebel angesetzt werden, um die Karre aus dem Sumpfe heraus auf guten Weg zu bringen. Ich sagte soeben, daß die Aussichten für den deutschen Gartenbau trübe sind
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