. Denkschriften - Österreichische Akademie der Wissenschaften. 780 W. Himmelbaur, Alles in allem stellen sich die Lardizabalaceen als eine Weiterbildung der Vorfahren des in der Jetztzeit durch Nandina vertretenen Berberidaceentypus dar. Sie sind schlingend geworden, haben ein- geschlechtige, monoezische Blüten und bei noch abgeleiteteren Formen (Boquila, Lardizabald) diözische Blüten erhalten, lassen sich aber in gewissen Merkmalen ungezwungen auf ßerberidaceen zurückführen, mit denen sie ja oft schon vereinigt waren. Die Berberidaceen und die Menispermaceen. An die Lardizabalaceen schließen


. Denkschriften - Österreichische Akademie der Wissenschaften. 780 W. Himmelbaur, Alles in allem stellen sich die Lardizabalaceen als eine Weiterbildung der Vorfahren des in der Jetztzeit durch Nandina vertretenen Berberidaceentypus dar. Sie sind schlingend geworden, haben ein- geschlechtige, monoezische Blüten und bei noch abgeleiteteren Formen (Boquila, Lardizabald) diözische Blüten erhalten, lassen sich aber in gewissen Merkmalen ungezwungen auf ßerberidaceen zurückführen, mit denen sie ja oft schon vereinigt waren. Die Berberidaceen und die Menispermaceen. An die Lardizabalaceen schließen sich an und sind aus ihnen entstanden die Menispermaceen. Naturgemäß haben sie schon wenig direkte Anklänge mehr an die Berberidaceen und sind in vielen Beziehungen weiter entwickelt, aber man kann sie durch die Vermittlerformen der Lardizabalaceen hin als letzte Ausläufer betrachten. Es sollen daher auch nur einige Vertreter genauer besprochen werden. Noch immer ist der Bauplan des Stammes im großen der gleiche (Textfig. 22, Tafel IV, Fig. 35 bis 38). Wie bei den Lardizabalaceen ist auch hier — entsprechend dem Ursprünge von Nandina her — ein fort- laufender, früh entstehender Cambium ring mit trotzdem deutlich hervorgehobenen einzelnen Gefäß- bündeln zu verzeichnen. Die bogenförmigen Gefäßbündel der einzelnen Gefäße sind — wie auch bei den Lardizabalaceen — schon bei Nandina angedeutet und ermöglichen dadurch das Schlingen. Jedenfalls Fig. Menispermum canadense. stehen sie primär oder sekundär mit dem Schlingen im Zusammenhang. Auch bei anderen Schlingpflanzen unter den Polycarpicis (zum Beispiel Clematis, Aristolochia etc.) finden wir denselben Typus des Stammes. Was den Bau der Rinde anbelangt, so findet Moeller (1, 2) eine außerordentliche Ähnlichkeit mit dem der Berberidaceen (siehe auch Morot). Menispermum (Fig. 22) und Pericampylus schließen sich noch eng an die Lardizabalaceen an. Das Mark tritt unvermittelt auf. Pericampylus


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