. Denkschriften der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Classe. rimshriicker Fnhnstiidicti. 105 über den niedrigen Brennerpaß nacli Innsbruck kommt oder als Südvvestfohn über den hohen Kamm der Stubaier Alpen. Denn im zweiten Falle muß, bei sonst gleichen Verhältnissen, die Erwärmung größer sein_ Als eine Folge der anormalen, dem Föhn \-orausgehenden und sich während seiner Dauer teilweise erhaltenden Temperaturschichtung müssen wir die zahllosen, zum Teil sehr intensiven Temperatur- schwankungen in Innsbruck betrachten, eine Erscheinung, die sich bei
. Denkschriften der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Classe. rimshriicker Fnhnstiidicti. 105 über den niedrigen Brennerpaß nacli Innsbruck kommt oder als Südvvestfohn über den hohen Kamm der Stubaier Alpen. Denn im zweiten Falle muß, bei sonst gleichen Verhältnissen, die Erwärmung größer sein_ Als eine Folge der anormalen, dem Föhn \-orausgehenden und sich während seiner Dauer teilweise erhaltenden Temperaturschichtung müssen wir die zahllosen, zum Teil sehr intensiven Temperatur- schwankungen in Innsbruck betrachten, eine Erscheinung, die sich bei keinem der folgenden Fälle so schön und auffällig zeigt und die auf dem beigegebenen Diagramm deutlich ersichtlich ist. Gewisse Unter- schiede in der Intensität und Zahl dieser Schwankungen machen eine genauere Untersuchung notwendig. Fig. Föhn vom 12.—14. Janner. Innsbruck. Patschei'kofel. Nahezu keine Temperatin-schwankungen tinden wir bei Beginn des Föhns und am 3. Föhntage, wo der Föhn im Tale voll zum Durchbruch kommt. Die Schwankungen fehlen also während jener Zeiträume, in welchen die Temperaturschichtung noch völlig gestört ist: Innsbruck kälter als Igls und Patscherkofel, andrerseits aber auch dann, wenn die Temperaturschichtung völlig normal geworden ist, wie am 3. Föhn- tage. Die Schwankungen sind also eine Erscheinung, welche den Umwandlungsprozeß der extrem anormalen Verhäl tnisse in normale begleiten. Diese lebhaften, oft regelmäßig einander folgenden Schwankungen sind nichts anderes als Durch- bruchsversuche der warmen Föhnströmung durch die kalte, im Tale stagnierende Luft. Diese Schwankungen müssen fehlen, wenn die kalte Luft verdrängt und der Föhn gänzlich in das Tal durchgebrochen ist, was auch am 3. Föhntage der Fall ist. Der Umstand, daß dieses Ringen der kalten und warmen Luft um die Vorherrschaft im Tale mehrere Tage dauert, weist darauf hin, daß die kalte Luft stets neue Zufuhr erhält (Störungen). Woher die
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