. Die Gartenwelt . Wie unendlich viele seltene Stauden sind in der Natur in- folge der Sammelwut fast verschwunden. Muß das sein? Sehen wir den Enzian an, hören wir sein Klagen! Auf, reißt ihn aus des Bettelkrämers Händen, bald blüht sonst unser letzter Enzian! Gentiana acaulis ist einer unserer prächtigsten Enziane, dementsprechend finden wir ihn in den Gärten auch am häufigsten. In der Tat, eine große mit ihm bepflanzte Fläche bietet einen herrlichen Anblick. Unter dem Namen Gentiana acaulis finden wir so manchen Enzian in den Gärten ver- breitet, während die echte G. acaulis längst nicht so
. Die Gartenwelt . Wie unendlich viele seltene Stauden sind in der Natur in- folge der Sammelwut fast verschwunden. Muß das sein? Sehen wir den Enzian an, hören wir sein Klagen! Auf, reißt ihn aus des Bettelkrämers Händen, bald blüht sonst unser letzter Enzian! Gentiana acaulis ist einer unserer prächtigsten Enziane, dementsprechend finden wir ihn in den Gärten auch am häufigsten. In der Tat, eine große mit ihm bepflanzte Fläche bietet einen herrlichen Anblick. Unter dem Namen Gentiana acaulis finden wir so manchen Enzian in den Gärten ver- breitet, während die echte G. acaulis längst nicht so häufig ist, wie allgemein angenommen wird. G. acaulis L. kommt nur auf Urgestein vor und wird von E. Wocke in seinem Buche „Die Alpenpflanzen in der Gartenkultur der Tiefländer" *) folgendermaßen beschrieben: „Blätter krautig, heller grün, stumpflich, Kelchzipfel am Grunde breit, dann eingeschnürt zusammengezogen, mit lanzettlicher Spitze endigend, deutlich ; Die Form der Kalkalpen, G. firma, hat lederig-steife, starr-lanzettliche, spitze oder zugespitzte Belaubung. Die Kelchblätter sind aus breitem Grunde verschmälert, aufrecht und anliegend. Unser Bild zeigt eine reichblühende, groß- blumige Gartenform, welche unter dem Namen Gentiana acaulis grandiflora geht. Der ausgeschnittene Enzian, G. excisa, ist auch häufig unter dem Namen G. acaulis im Handel; desgleichen geht G. angustifolia oft als G. acaulis. G. angustifolia sieht auch G. acaulis ähnlich, ist bei genauerer Betrachtung aber bedeutend von G. acaulis verschieden. Die Belaubung ist drei- bis viermal so lang wie breit, auch sind die saftig grünen, lederartigen Blätter stark gekerbt. Dem Garten- freunde, der G. acaulis bestellt, ist an den oft kleinen Unterschieden herzlich wenig gelegen. Die Hauptsache sind ihm kräftige, üppig wachsende, reichblühende, niedrig blei- bende, großblumige, stengellose Enziane, so wie er sie einst in der Natur oder bei guten Bekannten
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