. Die Gartenwelt. Gardening. XXIV, 23 Die G a r t e n. w Q U. 207 Den Frühjahrsschnitt an der Pal- mette beschränke ich auf ein Aus- schneiden zu dicht stehender Zweige und des trockenen Holzes. Das Heften wird jetzt im Frühjahr mit Weiden und im Sommer mit Binsen vorgenommen, statt, wie früher, mit Bast, und dies geht vorzüglich, so unglaublich mir dies vor dem Kriege erschienen wäre; man war eben zu sehr an Bast ge- wöhnt. Der Sommerbehandlung lege ich eine erhöhte Bedeutung bei. An den vorjährigen Trieben verbleiben nur 2—3 Seitentriebe, die übrigen werden, nachdem sie etwas über Fingerläng


. Die Gartenwelt. Gardening. XXIV, 23 Die G a r t e n. w Q U. 207 Den Frühjahrsschnitt an der Pal- mette beschränke ich auf ein Aus- schneiden zu dicht stehender Zweige und des trockenen Holzes. Das Heften wird jetzt im Frühjahr mit Weiden und im Sommer mit Binsen vorgenommen, statt, wie früher, mit Bast, und dies geht vorzüglich, so unglaublich mir dies vor dem Kriege erschienen wäre; man war eben zu sehr an Bast ge- wöhnt. Der Sommerbehandlung lege ich eine erhöhte Bedeutung bei. An den vorjährigen Trieben verbleiben nur 2—3 Seitentriebe, die übrigen werden, nachdem sie etwas über Fingerlänge erreicht haben, ausgebrochen, so daß für den künftigen Frühjahrsschnitt nur die durchaus nötigen Triebe verbleiben. Diese Arbeit ist durchaus notwendig, desgleichen das Ausbrechen zu dicht stehender Früchte nach der Stein- bildung. Der Trieb, der an der an- gesetzten Frucht entspringt, wird über dem 3.— entspitzt. DasHeften der diesjährigen Triebe im Sommer ist unbedingt notwendig, einesteils kommen diese dann sogleich in die richtige Lage, was sich beim Heften im Frühjahr nicht immer so gut er- reichen läßt, andererseits erhalten die Früchte mehr Licht und so eine schönere Färbung, was einen höheren Wert erwirkt. Die Unterlage ist für die späteren Erfolge von größter Wichtigkeit. Man wähle nur Unterlagen mit glatten Wurzeln, und zwar St. Julienunterlagen, wie sie die englischen Baum- schulen lieferten. Während des Krieges ist manche schöne Pfirsichanlage, teils aus Mangel an Leuten, teils aus mangelnder Kenntnis, auf Jahre hinaus geschädigt worden; denn der Krieg hat mandien Bock zum Gärtner gemacht. Leute, die vor Jahren mal leidlich Gärtner waren und aus irgend einem Grunde zu einem anderen Berufe übergingen — häufig mag es auch Interesselosigkeit zur Gärtnerei gewesen sein — fanden sich, da sich ihnen durch den Mangel an gärtnerischem Personal zum Teil bessere Stellen eröffneten, denen sie vor dem Kriege nicht gewac


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