. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. Zivei Gebärden mit dem Zeigefinger. 69. Ton in der Pellegvini-Kapelle, S. Anastasia zu Verona, nöidlich der Alpen ein kirch- liches Wandgemälde v. J. 1571 zu Aakirkeby in Dänemark. V"on der „ecce homo"-Gebärde des Pila- tus, die man sich gewiss als ein Hinweisen zu denken hat, besitze ich nur recht wenige und zufällige Aufzeichnungen: ein paar aus der deutschen Kunst des X—XI. Jahrh. (z. B. Codex Egberti ; Kraus, Taf. 47 =-- Abb. 00), die meisten aus dem XVI. Jahrh. {Dürer, Briif/ffemann, Lukas van Leiden, Tüian, Corregfjio, Morales),


. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. Zivei Gebärden mit dem Zeigefinger. 69. Ton in der Pellegvini-Kapelle, S. Anastasia zu Verona, nöidlich der Alpen ein kirch- liches Wandgemälde v. J. 1571 zu Aakirkeby in Dänemark. V"on der „ecce homo"-Gebärde des Pila- tus, die man sich gewiss als ein Hinweisen zu denken hat, besitze ich nur recht wenige und zufällige Aufzeichnungen: ein paar aus der deutschen Kunst des X—XI. Jahrh. (z. B. Codex Egberti ; Kraus, Taf. 47 =-- Abb. 00), die meisten aus dem XVI. Jahrh. {Dürer, Briif/ffemann, Lukas van Leiden, Tüian, Corregfjio, Morales), aus dem XVII. Jahrh. liembrandts Kadieruug v. J. 10(55 (Klass. d. Kunst, Abb. S. 106/7). Nirgends war aber die ikonographische Aufgabe der zeigenden Gebärde so gross und ^\bb. .19. mannigfach wie in den Kreuzigungsdarstellun- gen, besonders in abendländischen des späteren Mittelalters, als sich die Szene zu der reichsten im christlichen Kunstdrama, nächst dem jüngsten Gericht, entwickelte. Beiderseits der Al- pen (in Italien schon vom Anfang des Trecento ab, in Mittel- europa beträchtlich später) wetteiferten die Künstler, sich die grosse und bunte Schar vorzustellen, welche die gerichtliche Vollstreckung des Urteils, die Neugierde, die Eache oder die Liebe auf Golgatha versammelt hatte. In dieser Menge musste es Leute gegeben haben, welche auf Christus zeigten, sei es aus Teilnahme oder Verwunderung, oder auch aus Hass und Schadenfreude, wohl auch um einer irgend einem Begleiter oder einem zufälligen Nachbarn gemachten Bemerkung Nachdruck zu geben. Uline das uralte Darstellungsschema in den Hauptzügen aufzugeben, füllte man es — wohl nach dem Vorgange der Mysterienspiele — mit einem reichen Leben, um somit den Ein- druck einer unmittelbar geschauten Wirklichkeit zu ei-zeugen. Mit Rücksicht auf unser Motiv wähle ich als Beispiel das Pre- dellenbild Simone Martink im Museum zu Antwerpen {Abb. 100: nach Klass. Bil- dersch.). Im Vordergrunde sehen wir


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