. Biochemie der Pflanzen. Plant physiology; Botanical chemistry. § 1. Pflanzl. Stoffwechselprodukte aus d. Gruppen d. Flavon- u. Xanthonderivate. 407 glänzend bestätigen durch die gelungene Synthese des Pelargonidins durch WiLLSTÄTTER und Zechmeistek, ausgehend von Phloroglucin- aldehyd und Methoxyessigsäure. In Zukunft werden sonach die Antho- cyaninfarbstoffe ihren Platz im biochemischen System an dieser Stelle einzunehmen haben. Ohne auf die Physiologie der Anthocyanine weiter einzugehen, die in Bd. I bis zum Jahre 1913 behandelt worden ist, sollen hier die wichtigsten Tatsachen der neueste


. Biochemie der Pflanzen. Plant physiology; Botanical chemistry. § 1. Pflanzl. Stoffwechselprodukte aus d. Gruppen d. Flavon- u. Xanthonderivate. 407 glänzend bestätigen durch die gelungene Synthese des Pelargonidins durch WiLLSTÄTTER und Zechmeistek, ausgehend von Phloroglucin- aldehyd und Methoxyessigsäure. In Zukunft werden sonach die Antho- cyaninfarbstoffe ihren Platz im biochemischen System an dieser Stelle einzunehmen haben. Ohne auf die Physiologie der Anthocyanine weiter einzugehen, die in Bd. I bis zum Jahre 1913 behandelt worden ist, sollen hier die wichtigsten Tatsachen der neuesten Phase der Anthocyaninforschung kurz eingefügt werden. Nach WiLLSTÄTTER (1), siud alle Anthocyanine glucosidischer Natur; ihre Aglucone werden als Anthocyanidine zu bezeichnen sein. Zum Nachweise freier Anthocyanidine dient die Probe mit Amylalkohol und verdünnter Schwefelsäure: das freigemachte Anthocyanidin geht quantitativ in die araylalkoholische Schichte über. Die verschiedenen Farbentöne kommen bei den Anthocyaninen sehr einfach zustande: als Oxonium- verbindung mit Säuren sind Anthocyanine rot, beim Neutralisieren schlägt die Farbe in Violett um, die Alkalisalze mancher Anthocyanine sind blau. Die oft rapide Entfärbung von Anthocyaninlösungen und von Blüten be- ruht auf Isomerisierung, welche der Umwandlung eines Triphenylmethan- farbstoffes in sein Carbinol entspricht (2). Die frühere Ansicht, daß bei der Entfärbung Reduktion unterläuft, hat sich nicht bestätigt. Alle Anthocyane geben beim Abbau als phenolisches Spaltungsprodukt Phloro- glucin; sie können ferner die Oxoniumgruppe nicht im parachinoiden Zustand enthalten. Im Pyronkern kommt in allen Antbocyanidinen nach- weislich außer dem ätherartigen Sauerstoff nur noch 1 0-Atom vor. Da das Cyanidin, welches im Anthocyanin der Kornblume, der Rose und vieler anderer Pflanzen vorkommt, als zweites Produkt Protocatechusäure liefert, so ist die oben gegebene Konstitution dafür anzunehmen. Cyanidi


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