Archive image from page 588 of Die mutationstheorie Versuche und beobachtungen. Die mutationstheorie. Versuche und beobachtungen über die entstehung von arten im pflanzenreich . diemutationstheo01vrie Year: 1903 Trifolium inearnatum quadrifolium. 573 mir unmöglich, ohne solche Hülfe zu der Ueberzeugung zu gelangen, dass über irgend eine Erscheinung auch keine einzige Erwähnung gemacht würde. Bei der Aufgabe, für rein wissenschaftliche Zwecke künstlich Rassen und Varietäten zu erzeugen, handelt es sich offenbar in erster Linie darum, zu wissen, ob eine fragliche Abweichung bereits be- obachtet
Archive image from page 588 of Die mutationstheorie Versuche und beobachtungen. Die mutationstheorie. Versuche und beobachtungen über die entstehung von arten im pflanzenreich . diemutationstheo01vrie Year: 1903 Trifolium inearnatum quadrifolium. 573 mir unmöglich, ohne solche Hülfe zu der Ueberzeugung zu gelangen, dass über irgend eine Erscheinung auch keine einzige Erwähnung gemacht würde. Bei der Aufgabe, für rein wissenschaftliche Zwecke künstlich Rassen und Varietäten zu erzeugen, handelt es sich offenbar in erster Linie darum, zu wissen, ob eine fragliche Abweichung bereits be- obachtet wurde, und falls ja, ob sie selten oder häufig ist. Ich vertrete in diesem Buche die Ansicht, dass die häufigeren Anomalien erbliche Rassen mit oft hoher Erblichkeitsziffer (oft etwa 30—40 °/q oder mehr) darstellen, dass die selteneren aber die gelegentlichen Aeusserungen latenter bezw. semilatenter Eigenschaften sind. Auch diese sind in ihrem latenten Zustande erblich, und wenn sie sich hier und dort zeigen, weist dieses auf ein sehr verbreitetes Vorkommen hin. Wäre das Trifolium inearnatum mehrfach mit vierzähligen Blättern erwähnt worden, so würde die Möglichkeit vorliegen, dass auch von ihm eine erbliche fünf blätterige Rasse in der Natur vorhanden sei, wenn auch ebenso wenig vom gewöhnlichen Inkarnat- klee getrennt, als dieses beim Rothklee der Fall ist. Solches schien mir aber durch Penzig's Riesenarbeit ausgeschlossen. Fig. 164. Trifolium inearnatum, Vierzählige Blattei, -r . Ti/r • 1 das mittlere mit unvollkommener Abspaltung eines Meiner Meinung nach Seitenblättchens. sind latente Eigenschaften häufig älter als die Arten, welche sie tragen. Im gegebenen Falle halte ich die Vierblätterigkeit für eine sogenannte atavistische Er- scheinung, und denke ich, dass das latente Vermögen so alt ist, als die ganze Gruppe der Kleearten mit ihren Dreiblättern {Trifolium, Medicago, Melilotus u. s. w.), somit älter als die einzelnen Gattungen dieser
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