. Die Gartenwelt. Gardening. 346 Die Garrenwelt. VI, 46 Beginnend mit der Anzucht der Sämlinge betone ich, dass man, wenn man den Samen nicht selbst gewinnen kann, nur guten Samen bei als reell bekannten Firmen kaufen und nicht auf die Höhe des Preises sehen soll, denn der billige Samen ist meistens nicht keimfähig und man hat nur Ärger, wenn man ewig wartet und doch nichts auf- geht. Um im Frühjahr kräftige Sämlinge zu haben, säet man im September aus, und nimmt hierzu die bekannten Pikierkästen von ungefähr 6 cm Tiefe, bringt zur Drai- nage eine doppelte Schicht Scherben hinein und füllt die


. Die Gartenwelt. Gardening. 346 Die Garrenwelt. VI, 46 Beginnend mit der Anzucht der Sämlinge betone ich, dass man, wenn man den Samen nicht selbst gewinnen kann, nur guten Samen bei als reell bekannten Firmen kaufen und nicht auf die Höhe des Preises sehen soll, denn der billige Samen ist meistens nicht keimfähig und man hat nur Ärger, wenn man ewig wartet und doch nichts auf- geht. Um im Frühjahr kräftige Sämlinge zu haben, säet man im September aus, und nimmt hierzu die bekannten Pikierkästen von ungefähr 6 cm Tiefe, bringt zur Drai- nage eine doppelte Schicht Scherben hinein und füllt die Erde so auf, dass eine zwei- oder dreihügelige Fläche entsteht, was im Querschnitt ungefähr so |''^.-':^-<^-| aussehen würde; ich habe gefunden dass die Prothallien (Keimblätter) an den auf diese Weise entstehenden schrä- gen Flächen viel freudiger wachsen wie in einem eben angefüllten Kasten, man beobachte mit welcher*Lust die durch Zufall an unsere senkrechten Gewächshausmauem keimenden Farne wachsen. Als Erde nehme man zwei Teile gut abgelagerte Lauberde, zwei Teile Heideerde und zwei Teile Torfmull durch ein grobes Erdsieb ge- rieben, gut gemischt mit einem Teil gewaschenem Fluss- sänd. Nachdem die Kästen in oben angegebener Weise angefüllt sind, brause man selbige mehrere Male kräftig an, damit die Erde durch und durch gleichmässig feucht ist. Hierauf säet man aus, aber lieber etwas weiter als zu dicht, weil sich sonst gar zu gern der Pilz einstellt und noch bevor man ans Pikieren denken kann, alles ver- nichtet und alle Mühe, alles Hoffen war dann umsonst. Bei der Feinheit des Samens ist ein Bedecken nicht nötig, eher schädlich. Sollte der Pilz sich doch einstellen, so bestäube man die befallenen Stellen derb mit Schwefelblüte, auch die Ränder der Stellen wo die Keimlinge scheinbar noch nicht gelitten haben, wenn dabei auch einige zu Grunde gehen ist dies noch nicht so schlimm, als wenn der Pilz sich in den nächsten 24 Stun- den wieder


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