Archive image from page 313 of Die Gartenkunst (1899). Die Gartenkunst diegartenkunst12deut Year: 1899 194 DIE GARTENKUNST. XII, 11 In anderen Fällen habe ich auch schon den Holzkasten durch einen festen Steinunterbau ersetzt gefunden. Ähnliche Verschalungen aus Brettern oder niederen Steinbauten waren auch vielfach zur Befestigung der Blumenrabatten üblich. Abb. 2 behandelt das gleiche Thema, doch findet der Sitzplatz eine liebevollere Behandlung. DieRasenbank hat im Grundriß die Figur eines offenen Hufeisens ; ihre Kon- struktion gleicht der des ersten Bildes. Ein Tisch fehlt; an dessen St


Archive image from page 313 of Die Gartenkunst (1899). Die Gartenkunst diegartenkunst12deut Year: 1899 194 DIE GARTENKUNST. XII, 11 In anderen Fällen habe ich auch schon den Holzkasten durch einen festen Steinunterbau ersetzt gefunden. Ähnliche Verschalungen aus Brettern oder niederen Steinbauten waren auch vielfach zur Befestigung der Blumenrabatten üblich. Abb. 2 behandelt das gleiche Thema, doch findet der Sitzplatz eine liebevollere Behandlung. DieRasenbank hat im Grundriß die Figur eines offenen Hufeisens ; ihre Kon- struktion gleicht der des ersten Bildes. Ein Tisch fehlt; an dessen Stelle steht der achteckige Brunnen mit seitlich angebautem, turmartigen Wasserspeier. Die Rasenbank ist mit 2 Blumentöpfen bestellt und wird von 2 schalten- spendenden Bäumen seitlich flankiert. Deutlich ist in der vertikalen und horizontalen Aufteilung des Ganzen eine gemeinsame Symetrieachse zu erkennen. Abb. 3 zeigt einen größeren Gartenplatz mit Rasen- bank, der augenscheinlich zur Versammlung mehrerer Abb. I. Kupferstich vom Monogrammisten b. g. München, Kiipferstichkabinett. Personen im Garten diente, ein Zimmer der ,,\\'nhnung unter freiem Himmel'. Als ein bevorzugter Sitzplatz ist er mit einem einfachen vornehm wirkenden Holzgestell eingefaßt; in der Mitte steht ein Steintisch. Eine regelrechte Trennung zwischen Weg und Beet scheint hier noch nicht üblich zu sein, sondern die ganze Fläche stellt eine von den verschiedensten Blumen durchsetzte Wiese dar, wie sie auch in vielen anderen Darstellungen zu finden sind. Ich erinnere an das be- kannte Gemälde: Der Paradiesgarten (gemalt um 1420) im Städtischen Museum in Frankfurt a/M. Diese Beispiele mögen zunächst genügen, um darzulegen, daß es doch nicht gänzlich unmöglich ist, etwas über das Wesen der Gartenkunst im Mittelalter und vor allen Dingen über den urdeutschen Garten zu erfahren. Ich behalte es mir vor, über die Er- gebnisse dieser Studien nach erfolgter Durcharbeitung des gesamten Materiale


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