. Die Gartenwelt. Gardening. XXI, 39 Die Gartenwelt. 403 stets zur Wasserreiserbildung.'' Die jungen, frischen Triebe entziehen dem Baume viel Nährsaft und entwickeln sich fort- dauernd neu, wenn sie — wie vielfach üblich — jährlich weggenommen werden, gut oder langsam im Verhältnis zur Wudiskraft des mißhandelten Baumes. Ein wuchskräftiger Baum sucht jede Astkürzung oder gänzliche Wegnahme mittelst Messer, Schere oder sogar Säge durch neue Triebe zu ersetzen. Diese Ersatzäste erscheinen bei einigen Apfel- und Birnensorten und auch bei Pflaumen und Zwetschen oft in förmlichen Bündeln. Sträuße


. Die Gartenwelt. Gardening. XXI, 39 Die Gartenwelt. 403 stets zur Wasserreiserbildung.'' Die jungen, frischen Triebe entziehen dem Baume viel Nährsaft und entwickeln sich fort- dauernd neu, wenn sie — wie vielfach üblich — jährlich weggenommen werden, gut oder langsam im Verhältnis zur Wudiskraft des mißhandelten Baumes. Ein wuchskräftiger Baum sucht jede Astkürzung oder gänzliche Wegnahme mittelst Messer, Schere oder sogar Säge durch neue Triebe zu ersetzen. Diese Ersatzäste erscheinen bei einigen Apfel- und Birnensorten und auch bei Pflaumen und Zwetschen oft in förmlichen Bündeln. Sträuße von jungen Trieben ent- stehen. Für den Baumpfleger wächst die Schwierigkeit, hier Ordnung zu schaffen, oft derart, daß er erneut auf den Rückschnitt ins ältere Holz zurückgreifen muß. Sobald sich an frischgepflanzten Obstbäumen in der Nähe des Wurzelknotens am Stamme Wasserreiser bilden, besteht für die Baumkrone die große Gefahr, einzutrocknen. Haben Hochstammanpflanzungen Trockenperioden durchzumachen, dann verliert die Stammrinde infolge scharfer Austrocknung durch Sonne und Wind leicht die Fähigkeit, den Saft in die hochstehende Krone zu leiten. Setzt später eine Regen- periode ein, die schlafende Knospen in den unteren Stamm- partien zur Entwicklung bringt, dann stirbt die Baumkrone um so rascher ab, je günstiger sich die Wasserreiser (hier entsprechen sie vollständig dem Sinne des Wortes) ent- wickeln. Diesen unglücklichen Zustand zu verhüten, muß bei stärkeren Bäumen Aufgabe des Pflanzers durch Um- wicklung des Stammes mit Stroh oder Rohr sein. Wird bei schwächeren Bäumen die Wasserreiserbildung zeitig ent- deckt, dieser durch Entfernung der Knospen die Triebkraft genommen, dann besteht immer noch die Aussicht, daß durch erhöhten Wurzeldruck das ganze Baumgewächs bis in die obersten Kronenteile hinein zur Begrünung und zum Weiter- wachsen gebracht werden kann. Die erste Aufgabe des Baumpflegers, durch zeitigen, sachgemäßen K


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