. Allgemeine Physiologie. Ein Grundriss der Lehre vom Leben. Physiology, Comparative. 338 Viertes Capitel. Zellen selbst ausgeht, und dass die Leukocyten erst die bereits zu atrophiren beginnenden Zellen auffressen. Der ganze Unterschied liegt dann, wie das auch Korotneff ^) hervorgehoben hat, darin, dass da, wo es sich um eine möglichst schnelle Beseitigung der Gewebe handelt, die Leukocyten eine energischere Thätigkeit entfalten und früher damit beginnen. Zu den Atrophieen im normalen Leben gehören ferner auch die Erscheinungen der „senilen Atrophie", die in einer sehr langsamen und ste


. Allgemeine Physiologie. Ein Grundriss der Lehre vom Leben. Physiology, Comparative. 338 Viertes Capitel. Zellen selbst ausgeht, und dass die Leukocyten erst die bereits zu atrophiren beginnenden Zellen auffressen. Der ganze Unterschied liegt dann, wie das auch Korotneff ^) hervorgehoben hat, darin, dass da, wo es sich um eine möglichst schnelle Beseitigung der Gewebe handelt, die Leukocyten eine energischere Thätigkeit entfalten und früher damit beginnen. Zu den Atrophieen im normalen Leben gehören ferner auch die Erscheinungen der „senilen Atrophie", die in einer sehr langsamen und stetig fortschreitenden Rückbildung der verschiedensten Gewebe besteht und im höheren Greisenalter niemals ausbleibt. Den normalen Atrophieen reihen sich die pathologischen an, die am Organismus auftreten, wenn Erkrankungen die geeigneten Be- dingungen dafür geschaffen haben. So atrophiren z. B. die Muskeln des Unterschenkels beim Menschen, wenn das Kniegelenk in Folge einer Erkrankung verknöchert und unbeweglich geworden ist. Solche Atrophieen, die in Folge des Nichtgebrauchs eines Organes eintreten, werden als „Inactivitäts-Atrophieen" bezeichnet. Die Processe bei diesen pathologischen Atrophieen sind im Grossen und Ganzen die- selben , die wir bereits kennen gelernt haben, doch zeigen sich bis- weilen noch einige merkwürdige Erscheinungen. So hat man z. B. vielfach in Muskeln, die aus irgend einer Krankheitsursache atrophirten, eine ganz ungeheure Vermehrung der Muskelkerne gefunden, während Looss mit Sicherheit feststellen konnte, dass bei der Muskelatrophie des histolytischen Kaulquappenschwanzes die Kerne weder vermehrt noch vermindert waren. Ferner sind die aus Krankheitsursachen atrophirenden Gewebe in der Regel Anfangs viel fester und derber als die Gewebe, welche der normalen Histolyse verfallen, ein Umstand, der vielleicht in der bedeutend längeren Dauer der pathologischen Atrophie begründet ist, wobei die aufgelösten Massen mehr Zeit haben, abzuf


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