Archive image from page 157 of Die Tier- und Pflanzenwelt des Die Tier- und Pflanzenwelt des Süsswassers : Einführung in das Studium derselben dietierundpflanz03zach Year: 1891 144 Die Mollusken des Süsswassers. als Varietäten betrachten könnte, da sie sich in mehr oder weniger übereinstimmender W'eise überall entwickeln, wo sie die ihre Form bedingenden Verhältnisse finden. Die grossen Alpen- und Voralpen- seen der ba}Tischen Hochebene und der Schweiz erzeugen da- gegen, ihren eigentümlichen ph}'sikalischen Verhältnissen u. s. w. entsprechend, eigenartige Formen, von denen sogar fast jeder


Archive image from page 157 of Die Tier- und Pflanzenwelt des Die Tier- und Pflanzenwelt des Süsswassers : Einführung in das Studium derselben dietierundpflanz03zach Year: 1891 144 Die Mollusken des Süsswassers. als Varietäten betrachten könnte, da sie sich in mehr oder weniger übereinstimmender W'eise überall entwickeln, wo sie die ihre Form bedingenden Verhältnisse finden. Die grossen Alpen- und Voralpen- seen der ba}Tischen Hochebene und der Schweiz erzeugen da- gegen, ihren eigentümlichen ph}'sikalischen Verhältnissen u. s. w. entsprechend, eigenartige Formen, von denen sogar fast jeder See eine oder mehrere ihm eigentümliche Varietäten enthält. Die See- varietäten erreichen meist nur eine geringe Grösse, haben hell- gefärbte Epidermis, starke Schale, reines Perlmutter und ist meistens das Vorderteil durch dicke Ablagerungen der Perlmutterschicht ausgezeichnet. Dieselben bilden sich aber gewöhnlich nur an solchen Stellen der Ufer, die bei seichtem Wasser und mangelnder Bewachsung der vollen Wirkung des 'ogenschlages ausgesetzt sind. Hier kann sich keine tiefere Schlammschicht, die den Muscheln Schutz gewährt, anhäufen und werden deshalb dieselben oft genug von den Wellen mit lebendem Tiere aufs Trockene geworfen, wo sie verschmachten und Vögeln zur Beute fallen. Ich möchte als Beispiel einer solchen Seemuschel hier nur An. callosa aus dem Chiemsee erwähnen, da die i\.ufzählung aller mir aus den ver- schiedenen Seen bekannt gewordenen zu weit führen würde. Auch die Arten des Genus L)iio nehmen in den Seen besondere Formen an. Ich habe beobachtet, dass die Muscheln von Unio Unio pictortim. pictorutn (Fig. 30) und batavus, wenn sie im tieferen Wasser in einer hohen Schlammschicht sich aufhalten, ein sehr verlängertes Hinterteil erhalten, weil sich dieselben im festen Boden festklamuiern, dabei aber mit dem Hinterteile aus dem Schlamme hervorzuragen


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