. Die Gartenwelt. Gardening. S2Ö t)ie Gartenwelt. XXV, 32 Nachruf. Gartenbaudirektor Karl Stachle f. Die deutsche Gartenkunstbewegung-, ja das ganze höhere Streben in unserem schönen Berufe, hat einen ihren besten Vorkämpfer verloren : der Gartendirektor der aufstrebenden Rhein - Moselstadt Coblenz ist plötzlich an den Folgen einer Blutvergiftung verstorben I Mitten im besten Alter, er zählte kaum 39 Jahre, mitten aus mit zähem Mute verfolgten Plänen und Aufgaben, riß ihn ein tragisches Schicksal. Nicht nur um den temperamentvollen Führer der jüngeren Richtung in unserem Beruf klagen wir, noch


. Die Gartenwelt. Gardening. S2Ö t)ie Gartenwelt. XXV, 32 Nachruf. Gartenbaudirektor Karl Stachle f. Die deutsche Gartenkunstbewegung-, ja das ganze höhere Streben in unserem schönen Berufe, hat einen ihren besten Vorkämpfer verloren : der Gartendirektor der aufstrebenden Rhein - Moselstadt Coblenz ist plötzlich an den Folgen einer Blutvergiftung verstorben I Mitten im besten Alter, er zählte kaum 39 Jahre, mitten aus mit zähem Mute verfolgten Plänen und Aufgaben, riß ihn ein tragisches Schicksal. Nicht nur um den temperamentvollen Führer der jüngeren Richtung in unserem Beruf klagen wir, noch mehr liebten ihn alle, die ihn näher kannten, den guten, edlen Freund, den liebens- würdigen, stets humorgeneigten Süddeutschen, der, stets versöhnlich und großzügig, allen Menschen eine gute Seite abzugewinnen wußte. — Als Sohn eines Militärpfarrers zu Heilbronn geboren, lernte er, nach gediegener Allgemein- bildung, die er stets für alle Führer im Berufe als etwas Selbstverständliches forderte, die Gärtnerei bei Pfitzer in Stuttgart und bei Neubert in Hamburg, besuchte dann die Gärtner-Lehranstalt Wildpark-Dahlem, deren Ausbau zur wirk- lichen Hochschule er mit vielen Anderen anstrebte, und war vorwiegend unter Gartendirektor Encke in Cöln als Garten- techniker tätig. Seine Auffassung von Gartenkunst, sein vornehmes, kollegiales Vertrauen zu seinen Mitarbeitern waren am glänzenden Vorbilde von Meister Encke geschult, zu dessen modern-sozialem Denken wußte er sich aber merkwürdigerweise nicht aufzuschwingen; sein politisches und wirtschaftliches Fühlen blieben streng konservativ. In verhältnismäßig jungen Jahren, nach sehr gut bestandenem zweiten Staatsexamen, wurde er als Leiter der Gartenverwaltung nach Hildesheim be- rufen. Hier wußte er sich dermaßen die Sympathie und das Vertrauen von Bevölkerung und Oberbürgermeister zu erringen, daß er bald zum Gartendirektor ernannt wurde. Als die Stadt Coblenz, dem guten Beispiel zahlreicher Mi


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