. Berichte der Naturforschenden Gesellschaft zu Freiburg i. Br. Science. 103] Die Entwicklung der Alkaloidchemie iji i9. Jahrhundert. komplizierte Reaktionen aus dem Pflanzenreiche gewonnen worden, sondern sie sind auf Grund der fortschreitenden Erfahrung, die wir über den Auf- und Abbau chemischer, stickstoffhaltiger Verbin- dungen überhaupt gewonnen haben, man kann sagen, geradezu aus den sie zusammensetzenden Elementen aufgebaut worden. Hierher gehören nun der Reihe nach die folgenden Substanzen, die, abgesehen von der künstlichen Synthese, auch grösstenteils aus den höheren Fraktionen des


. Berichte der Naturforschenden Gesellschaft zu Freiburg i. Br. Science. 103] Die Entwicklung der Alkaloidchemie iji i9. Jahrhundert. komplizierte Reaktionen aus dem Pflanzenreiche gewonnen worden, sondern sie sind auf Grund der fortschreitenden Erfahrung, die wir über den Auf- und Abbau chemischer, stickstoffhaltiger Verbin- dungen überhaupt gewonnen haben, man kann sagen, geradezu aus den sie zusammensetzenden Elementen aufgebaut worden. Hierher gehören nun der Reihe nach die folgenden Substanzen, die, abgesehen von der künstlichen Synthese, auch grösstenteils aus den höheren Fraktionen des Steinkohlentheers isoliert werden konnten und deren genaues Studium das meiste Licht auf dem Gebiete der Alkaloidchemie verbreitete. I. Pyridin. HC HC. GH CH 1846 gelang es Anderson, aus dem Produkte der trockenen Destillation der Knochen — dem sogenannten Dippel'schen Oele — das Pyridin zu isolieren. Von den oben erwähnten Alkaloi'den gaben nun Nikotin, Coniin, (Brucin, Strychnin) u. a. mehr beim Glühen mit Ziukstaub Pyridin. Das Pyridin selbst aber lässt sich synthetisch leicht darstellen. 1. Pentametylendiamin + Hitze = NHg -\- Piperidin. Piperidin + H2SO4 = Pyridin (Königs). 2. 2CH, = CH- G^^ + NH, = ^NCCHs). Das Pj'ridiu ist ein übelriechendes Oel, das in allen Verhältnissen mit Wasser mischbar ist. Das Gemenge seiner Homologen wird zum Denaturieren des Spiritus benutzt. Es besitzt einen ausgesprochen basischen Charakter und vereinigt sich leicht mit Mineralsäureu, wie Schwefelsäure, Salzsäure, Salpeter- säure, zu Salzen. Das Pyridin bildet in ähnlicher "Weise wie die Alkalien Doppelsalze. Ebenso vereinigt es sich meist unter heftiger Reaktion mit Jod- methyl und weniger leicht mit höheren Alkylen. Das Pyridin ist nun theoretisch vom Benzol so herzuleiten, dass eine H C HC HC. Please note that these images are extracted from scanned page images that may have been digitally enhanced for readability - coloration and appearance of these illustrat


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