. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. 58 J J. TlKKANEN. ZU seinen frühen Faustillustrationen mit der Atlas-Figur und dem Erzengel (Kü Mon., Abb. S. 18/9) und anderseits den gewaltig grätschenden Hagen, der den Nibelun- genhort versenkt, v. J. 1859 (Abb. 7iS; nach Kü, S. 103). Selbst in der akademisch-kirchlichen Kunst Frankreichs aus den vierziger Jahren soll die Grätsch- stellung keine Seltenheit sein '). Nach eigener Kenntnis kann ich aus der französischen Malerei der Restaurationszeit nur ein einziges Beispiel anführen: das dramatisch bewegte Geschichtsbild „Le di


. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. 58 J J. TlKKANEN. ZU seinen frühen Faustillustrationen mit der Atlas-Figur und dem Erzengel (Kü Mon., Abb. S. 18/9) und anderseits den gewaltig grätschenden Hagen, der den Nibelun- genhort versenkt, v. J. 1859 (Abb. 7iS; nach Kü, S. 103). Selbst in der akademisch-kirchlichen Kunst Frankreichs aus den vierziger Jahren soll die Grätsch- stellung keine Seltenheit sein '). Nach eigener Kenntnis kann ich aus der französischen Malerei der Restaurationszeit nur ein einziges Beispiel anführen: das dramatisch bewegte Geschichtsbild „Le dix-huit Brumaire" von François Bouchot (1800—1842) in Ver- sailles, wo General Bonaparte und ein vom Rücken gesehener Oiîizier typisch grätschend auftreten (Gaz. d. Beaux-Arts 1889 II, Abb. S. 121 '). Während die Bestrebungen der Grätschstellung, sich in der sog. höheren Kunst ihren einstigen Ehrenplatz wieder zu er- kämpfen, mit nur sehr geringem Erfolg gekrönt wurden, gab ihr die bürgerliche Kunst der napoleonischen und der folgen- den Zeit, im Anschluss an die Tradition der trivial-realistischen Richtung des XVIII. Jahrb., einen um so reichlicheren, wenn auch nicht gerade glänzenden Ersatz. In ephemären Flugblät- tern, Karikaturen, sittenbildlichen Zeichnungen und Lithographien, deren Interesse zwar oft von mehr kulturgeschichtlicher als künstlerischer Art ist, ausserdem auch in Geniegemälden, welche gewiss ein zuveilässigeres Bild des Zeitcharakters geben, als die in höheren Regionen weilenden Kunstrichtungen des Klassizismus und der Romantik — kurz in der anspruchsloseren Kunstübung ist nämlich die Grätschstellung nunmehr so gewöhnlich, dass man, in quantativer Hinsicht, gewissermassen von einer neuen Blütezeit derselben sprechen darf. In der Biedermeier-Epoche ist sie aber weder eine Fürsten- und Heldenstellung, wie drei bis vier Jahrb. früher, noch eine Bauernstellung, wie bei Brouwei- und Teniers. Sie gehört jetzt vorzüglich de


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