. Die Gartenkunst . Aus dem Fürstl. Schwarzenbergischen üarten in Wien: Ansicht der Kaskade der Diana. .Nacli einer alten Zeichnung. erscheinen. Es ist sehr zu beklagen, daß in dieser dritten Kategorie von Gartcnanlagen nicht die boden- ständige Tradition sorgfältiger berücksichtigt worden ist, damit sich das Neue dem Alten würdiger anschließe. Bei öffentlichen Anlagen, bei denen es sich oftmals nur um die gärtnerische Ausbildung eines kleinen Fleckes Erde inmitten des Straßengewirres handelt, wäre die Beachtung des alten Beispiels besonders vorteilhaft, denn es lehrt, daß eine Gartenanlage um


. Die Gartenkunst . Aus dem Fürstl. Schwarzenbergischen üarten in Wien: Ansicht der Kaskade der Diana. .Nacli einer alten Zeichnung. erscheinen. Es ist sehr zu beklagen, daß in dieser dritten Kategorie von Gartcnanlagen nicht die boden- ständige Tradition sorgfältiger berücksichtigt worden ist, damit sich das Neue dem Alten würdiger anschließe. Bei öffentlichen Anlagen, bei denen es sich oftmals nur um die gärtnerische Ausbildung eines kleinen Fleckes Erde inmitten des Straßengewirres handelt, wäre die Beachtung des alten Beispiels besonders vorteilhaft, denn es lehrt, daß eine Gartenanlage um so .strenger architektonisch durchgeführt werden muß, je kleiner sie ist. Die alten ländlichen Hausgärten und die großen fürstlichen Barockgärten mit den geschnittenen Laub- wänden geben ein schönes Vorbild. Der kleinste Fleck mag groß erscheinen, eine grüne Einsamkeit bilden, die irgend ein Kunstwerk wie ein Juwel umfaßt und mitten im Großstadtlärm das Gefühl der Entrücktlieit gewähren kann. Aber wo ist in unseren öffentlichen Gärten die Laubwand oder die geschnittene Hecke zu finden, wo das heimatliche Gartenmotiv, die gemüt- liche Laube.' Das Mißverständnis des englischen Gartens war im 19. Jahrhundert herrschend geworden. Die öftent- lichen Stadtgärten, ob groß, ob klein, die bürgerlichen Hausgärten im winzigsten Ausmaß verraten den Ehr- geiz , einen Hydepark im kleinen darzustellen. Ge- wundene Wege werden im ebenen Felde eingezeichnet, unregelmäßige Teiche künstlich angelegt, in weiten oder engen Rasenflächen malerische Baumgruppen ge- zogen, darunter — welch ein Geschmack! — blühende Solitärpflanzen gestellt. Die Stadtparks bieten in allen Städten das annähernd gleiche Bild. Der Wiener Stadtpark zwischen Parkring und Wien- flußbett gelegen, ist nach dem I-'all der Stadtmauern auf einem Teil des ehemaligen Glacis entstanden. Sein Beispiel ist für die übrigen Wiener Stadtanlagen be- stimmend gewesen, vor allem für d


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