. Die Sitte . ¼ber die Frageaufwerfen: wo liegt die Einheit der Sitte, das Gemeinsameund Wesentliche, das in all diesen Verschiedenheiten ent-halten sein mag ? Und daraus geht das Problem hervor, obsich aus der Form der Sitte, als einer Gestalt des Volks-willens, ihr wesentlicher Inhalt entwickeln lasse, denn Formund Inhalt zusammen machen das Wesen einer Sache, diewir als Gegenstand eines Begriffes denken, aus. Auf dieLösung dieses Problems soll der folgende Versuch vorzüg-lich gerichtet sein. HRER Form gemäà bezieht sich die Sitteals Volkswille wesentlich auf sich Wille ist a


. Die Sitte . ¼ber die Frageaufwerfen: wo liegt die Einheit der Sitte, das Gemeinsameund Wesentliche, das in all diesen Verschiedenheiten ent-halten sein mag ? Und daraus geht das Problem hervor, obsich aus der Form der Sitte, als einer Gestalt des Volks-willens, ihr wesentlicher Inhalt entwickeln lasse, denn Formund Inhalt zusammen machen das Wesen einer Sache, diewir als Gegenstand eines Begriffes denken, aus. Auf dieLösung dieses Problems soll der folgende Versuch vorzüg-lich gerichtet sein. HRER Form gemäà bezieht sich die Sitteals Volkswille wesentlich auf sich Wille ist auf Selbsterhaltung gerich-tet, der Wille des Volkes auf das Lebendes Volkes, also auf das Wohl des Volkesâ schon das Wort Wohl erinnert andas Wollen â bezüglich. Er ist aberferner (wie gesagt) ein allgemeines Wollen im Unterschiedeund Gegensatze zum einzelnen, das er ordnen und regeln,festsetzen will; seiner Idee nach ist er auch ein notwendigesund vernünftiges, im Unterschiede und Gegensatze zum zu- i6. fälligen, durch Affekt, Leidenschaft, Stimmungen und Ein-fälle bestimmten Wollen. Für den Willen, der diesem Be-griffe entspricht, habe ich den Terminus (Kunstausdruck)âWesenwillen** erfunden und halte ihn fest, obschon erbisher fast keine Aufnahme gefunden hat. Vernunft undWille sind darin eins â Gewohnheit ist ein Ausdruck desindividuellen, Sitte des sozialen Wesenwillens. Wie Gewohn-heit im Einzelleben eine maÃgebende Rolle spielt, wie derMensch Gewohnheit ,,seine Amme nennt und oft als Ty-rannen anklagt, so wissen wir, daà Sitte im Volks- undVölkerleben eine überschwängliche Gewalt besitzt, daà sie,auch wo das Gesetz und die dahinter stehende Staatsgewaltmit ihr konkurriert, oft sich als dieser überlegen an Stärkeerweist, und daà sie überall älter ist und heiliger gehaltenwird als diese. Wir können also die Sitte nach Art einesgesetzgeberischen Willens auffassen, aber wir wissen, daÃsie nicht wie dieser gebildet wird d


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