. Blätter für Aquarien- und Terrarien-Kunde. 362 W. Köhler: Skizzen und Bilder von der Riviera. bäum hinweg, zwischen zwei höheren hin- durch, morgens in aller Frühe am Süd- horizont die Konturen des zauberischen Korsika sehen, das schon immer wie ein Magnet auf mich eingewirkt hat; heute ver- deckt es mir ein mächtiger über 2 m hoher Spross des Baumes! Ja, es gibt hier Pflanzen, die — Strasburger bestätigt es in seinen „Streifzügen an der Riviera" — in einer Stunde halbmeterlange Sprosse hervortreiben, vom herabrieselnden Wasser des ersten Frühjahrsregens benetzten Felsenwänden der Rivie


. Blätter für Aquarien- und Terrarien-Kunde. 362 W. Köhler: Skizzen und Bilder von der Riviera. bäum hinweg, zwischen zwei höheren hin- durch, morgens in aller Frühe am Süd- horizont die Konturen des zauberischen Korsika sehen, das schon immer wie ein Magnet auf mich eingewirkt hat; heute ver- deckt es mir ein mächtiger über 2 m hoher Spross des Baumes! Ja, es gibt hier Pflanzen, die — Strasburger bestätigt es in seinen „Streifzügen an der Riviera" — in einer Stunde halbmeterlange Sprosse hervortreiben, vom herabrieselnden Wasser des ersten Frühjahrsregens benetzten Felsenwänden der Riviera. Da hängen und kriechen die kleinen schlanken Buliminus-Arten zu Tausenden; in kleinen Vertiefungen und Ritzen sitzen kleinere Helix- Arten und schmausen an den von der Feuchtigkeit hervorgezauberten Algen, während in grösseren Fugen der mit bekannter italienischer Sorglosigkeit, um die man also bei sorgfältiger Beobachtung nicht zu sagen Liederlichkeit, aufgeführten tatsächlich wachsen sehen kann. Freilich Sandsteinmauern die grossen Heliv-Arten ihr sind es keine hier eingesessenen Bewohner, beschauliches Dasein führen, sondern exotische Gäste, nämlich Bambusen. Die hier beigegebene Photographie, an Ort und Stelle aufgenommen, möge dem Leser die Häufigkeit und Formen- mannigfaltigkeit der Landschnecken unserer Küstengebiete veranschauli- chen. Auf systematische Ausführungen glaube ich verzichten zu sollen, da ich mir wohl denken kann, dass nicht jeder Terrarienfreund Schnecken als von der Natur prädestinierte Terra- rienbewohner betrachten wird. Nichts- destoweniger würde ihre Pflege und eine genaue Beobachtung ihrer Le- bensweise im Terrarium eine dank- bare Aufgabe sein, die keine grossen Ausgaben für Behälter bezw. deren Ausstattung erheischt, dankbar, weil bisher über die Lebensweise der Land- schnecken noch herzlich wenig be- kannt ist. So las ich vor etwa Jahresfrist — in einer Beilage zu der Zeit- schrift „Aus der Natur"1


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