Geschichte des florentinischen Grabmals von den ältesten Zeiten bis Michelangelo . mbriens. Die künstlerische Bedeutsamkeit der vorhingenannten Gruppen von Denkmälernbestand darin, dass sie ohne eigentliches architektonisches Beiwerk in einfachsterZweckmässigkeit eine monumentale Wirkung erstrebten. An den folgendenMonumenten wird aber die Architektur selbst in das Grabmal eingeführt,und zwar sind es nicht mehr die letzten Ansklänge antiker Formen, wie sie in denKaisergräbern von Palermo oder den Altartabernakeln von San demente und in denmit ihnen zusammenhängenden Grabdenkmälern verwendet wu


Geschichte des florentinischen Grabmals von den ältesten Zeiten bis Michelangelo . mbriens. Die künstlerische Bedeutsamkeit der vorhingenannten Gruppen von Denkmälernbestand darin, dass sie ohne eigentliches architektonisches Beiwerk in einfachsterZweckmässigkeit eine monumentale Wirkung erstrebten. An den folgendenMonumenten wird aber die Architektur selbst in das Grabmal eingeführt,und zwar sind es nicht mehr die letzten Ansklänge antiker Formen, wie sie in denKaisergräbern von Palermo oder den Altartabernakeln von San demente und in denmit ihnen zusammenhängenden Grabdenkmälern verwendet wurden, sondern es istdie Gotik, die nun, auch im Grabmal eingeführt, neue Modifikationen bedingt. Symmetrie und Pro-portionalität, die primi-tivsten künstlerischenWirkungsmitte! der Ar-chitektur, hatten in dererstgenannten Gruppe vonDenkmälern eine Kompo-sition einfachster Schön-heit geschaffen. Nun führtdie Gotik das Orga-nische ein. Der Sarko-phag, der an den Portal-bau- sich der Form nachanlehnende Baldachin, dieHeiligenfiguren darüber,sie waren bisher alle als. mehr oder minder für sichbestehende Einzelheitenneben- bezw. übereinan-der gereiht. Nunmehrwerden diese durch dieGotik zu einer organischsich entwickelnden Ein-heit verbunden. Der Sarkophagverlor zuerst seineselbständige Bedeu-tung und erhielt inner-halb des Ganzen einearchitektonische Funk-tion, die teilweise inder erstgenannten Gruppe von Denkmälern vorgebildet war. Altes und Neues steht sich noch in dem Savelligrabmal (s. Abb. 9) aus demJahre 1266, von dem noch später zu sprechen sein wird, gegenüber: der antikereich geschmückte Sarkophag bildet die Basis eines zweiten Sarkophages, der sichan die gotische Architektur in seiner Form anzulehnen strebt. Das Grabmal des Kardinals Acquasparta^ (s. Abb. 10) zeigt wie unter genauerBeibehaltung des besprochenen, einfachen Grabmalstypus die gotische Bedachungmit dem «Sarkophag» und dessen Sockelunterbau verbunden wird, indem an denvorspringenden Eck


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