. Descendenzlehre und Darwinismus. die richtige Auf-fassung des Thatbestandes von A, wenn auch nochnicht die Ursache des Thatbestandes gegeben. Fol-gendes Beispiel ist etwasschwieriger. Die ver-gleichende Anatomie ver-mag ohne die Entwicke-lungsgeschichte nicht zuerklären , warum derMensch drei Gehörknö-chelchen, der Vogel nureinen besitzt. DieEntwik-kelungsgeschichte zeigt,dass aus dem Material,welches beim Menschenzu Hammer und Ambossverwendet wird, beimVogel ein paar andereSchädeltheile hervor- gehen, die mit demGehörapparate wenigoder nichts zu thun , die Entwickelungs-geschichte


. Descendenzlehre und Darwinismus. die richtige Auf-fassung des Thatbestandes von A, wenn auch nochnicht die Ursache des Thatbestandes gegeben. Fol-gendes Beispiel ist etwasschwieriger. Die ver-gleichende Anatomie ver-mag ohne die Entwicke-lungsgeschichte nicht zuerklären , warum derMensch drei Gehörknö-chelchen, der Vogel nureinen besitzt. DieEntwik-kelungsgeschichte zeigt,dass aus dem Material,welches beim Menschenzu Hammer und Ambossverwendet wird, beimVogel ein paar andereSchädeltheile hervor- gehen, die mit demGehörapparate wenigoder nichts zu thun , die Entwickelungs-geschichte, welche denAufbau des Organismusbeschreibt, ist Schrittfür Schritt eine Leuchtefür die vergleichende Ana-tomie. Auch sie bleibtfür sich auf dem Rangeeiner blos beschreibendenDisciplin stehen. Wennwir nun aber wahrneh-men, wie die Entwicklungsstufen der Individuen ähn-liche Reihen vom Niedern zum Höhern darstellen, wiedie nebeneinander existirenden Glieder der betreffendenThiergruppen, wie z. B. das Säugethier in seiner. Fig. 1. 10 Stellung der Paläontologie. Entwickelung Zustände durchläuft, welche in den aus-gewachsenen Formen der niedrigen Wirbelthiere fixirtbleiben, so werden wir damit auf einen vor der Handgeheimnissvollen Zusammenhang der Entwickelung desIndividuums mit dem Gesammtbestand der Thierwelthingewiesen, der eine wissenschaftliche Lösung, eineZurückführung auf Ursachen verlangt, und dies umso dringender, als eine dritte Reihe von Erscheinungen,deren erste Bewältigung ebenfalls der Naturbeschrei-bung angehört, diese noch unenthüllten Beziehungennoch wahrscheinlicher macht. Das ist der Befund derYorwelt. Zur unerlässlichen Grundlage, auf der wir operiren,gehört also auch Kenntniss der paläontologischen That-sachen. Die Geologie ist vor vierzig Jahren in dasrichtige Fahrwasser gebracht worden. Wir wissen jetzt,dass die Erde nicht ruckweise, sondern in ganz all-mählicher Aus- und Umbildung entstanden; wir dür-fen, ja wir müssen schliessen,


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