. Einführung in die vergleichende Anatomie der Wirbeltiere, für Studierende. Goruelisorgan der Reptilien. 241 Endlich sei hier noch einmal des Tränen nasenganges ge- dacht, welcher, vom vorderen Winkel der Orbita ausgehend, die laterale Nasenwand durchsetzt und schließlich von der Oberkieferseite her in das Cavum nasale ausmündet. Er leitet die Tränenflüssigkeit aus dem Konjunktivalsack des Auges in die Nasenhöhle und entsteht bei allen Vertebraten, von den Salamandrinen an, als eine von der Epidermis sich abschnürende und in die Cutis einwachsende Epi- thelleiste, welche sich erst sekundär hö


. Einführung in die vergleichende Anatomie der Wirbeltiere, für Studierende. Goruelisorgan der Reptilien. 241 Endlich sei hier noch einmal des Tränen nasenganges ge- dacht, welcher, vom vorderen Winkel der Orbita ausgehend, die laterale Nasenwand durchsetzt und schließlich von der Oberkieferseite her in das Cavum nasale ausmündet. Er leitet die Tränenflüssigkeit aus dem Konjunktivalsack des Auges in die Nasenhöhle und entsteht bei allen Vertebraten, von den Salamandrinen an, als eine von der Epidermis sich abschnürende und in die Cutis einwachsende Epi- thelleiste, welche sich erst sekundär hö d) Reptilien. Das bei Fischen seitlich, bei den Amphibien dagegen gerade vor dem Gehirn liegende Geruchsorgan wird von den Reptilien an aufwärts mehr und mehr vom Gehirn überwachsen und kommt, wie bei der Anatomie des Schädels bereits erörtert wurde, infolgedessen unter gleichzeitiger Herausbildung eines sekundären Gaumens und unter Vorwachsen der dorsalen Schädelpartien mehr und mehr ventralwärts vom neuralen Cranium zu liegen. Wie bei Amphibien so läßt sich auch bei Reptilien ein mehr lateral, oder auch basal liegender respiratori- scher und ein oberer, medialer, olfaktori- scher Abschnitt der Nasenhöhle unterscheiden. Das komplizierteste Riechorgan unter allen Reptilien besitzen die Krokodile; einfacher gebaut ist dasjenige mancher Chelonier, der Saurier, Scinke undOphidier. Die drei letzteren können, da sie hierin keine prinzipiellen Abweichungen erkennen lassen, zusammen betrachtet werden und sollen ihrer einfachen Verhältnisse wegen zuerst zur Sprache kommen. Die ungleich vertikaler als bei Amphibien entfaltete Nasenhöhle zerfällt bei den Reptilien in zwei Abteilungen, in eine äußere und eine innere. Erstere, welche aus dem Zugang zur Nasenhöhle der Amphibien herausent- wickelt gedacht werden muß, und die nach Lage, Ausdehnung und Form bei den ver- schiedenen Gruppen sehr wechselt, kann man als Vorhühle, die innere dagegen als eigentlic


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