. Die Gartenwelt . nirgends etwas gemeldet war. Nur über die Blätter und die Rinde, die beide allerdings giftig sind, liegen Berichte vor. In dieser Kriegszeit wird ja allerhand, was bisher zu genießen nicht üblich war, in den Tageszeitungen kritiklos als Speise empfohlen, was zahlreiche Vergiftungen zur Folge hat. Der Unterzeichnete bittet die Leser, ihm derlei durch die Kriegszeit bedingte Vergiftungen mit Pflanzenstoffen mitteilen zu wollen, und zwar unter Angabe der beobachteten Krankheitszeichen und, wenn möglich, mit unge- fährer Angabe der genossenen Giftmenge. Dr. Fr. Kanngießer in Bra


. Die Gartenwelt . nirgends etwas gemeldet war. Nur über die Blätter und die Rinde, die beide allerdings giftig sind, liegen Berichte vor. In dieser Kriegszeit wird ja allerhand, was bisher zu genießen nicht üblich war, in den Tageszeitungen kritiklos als Speise empfohlen, was zahlreiche Vergiftungen zur Folge hat. Der Unterzeichnete bittet die Leser, ihm derlei durch die Kriegszeit bedingte Vergiftungen mit Pflanzenstoffen mitteilen zu wollen, und zwar unter Angabe der beobachteten Krankheitszeichen und, wenn möglich, mit unge- fährer Angabe der genossenen Giftmenge. Dr. Fr. Kanngießer in Braunfels (Lahn). Sind die Beeren von Sambucus racemosa giftig? Im September 1917 meldete die Neue Badische Landeszeitung aus dem Schwarzwald, daß diese roten Holunderbeeren daselbst ge- sammelt und von den Marmeladefabriken und Oelmühlen ver- arbeitet würden. Der Kriegsausschuß für Oele und Fette teilt mit: „Die Früchte des roten Hollunder eignen sich für die Be- reitung von Suppen und können auf diese Weise der menschlichen Ernährung nutzbar gemacht ; Ich selbst hatte einmal zehn solcher Beeren samt den fein zerkauten Samen unbeschadet gegessen. Auch der Reichsfreiherr von Fürstenberg (Lengelsen) teilte mir mit, daß er wiederholt diese Beeren gegessen und nachteiliges nicht bemerkte. Immerhin sind in der toxi- cologischen Literatur die Beeren (wohl mit Recht, möglicherweise kommen Ver- schiedenheit der Empfindlichkeit und des Standorts in Betracht) als giftig bezeichnet. Auch berichtet erst jüngst (im Erfurter Führer 1917, Seite 184) H. Loschke, daß bei ihm und seiner Mutter nadi Genuß einer geringen Menge von dieser Beeren- marmelade — auf Brot gestrichen — sich Uebelkeit bis zum Brechreiz sich steigernd, häufiges Aufstoßen und Schwindligsein bemerkbar gemacht habe. Ich zweifle nicht daran, daß hier eine Giftwirkung durch die Beeren von S. r. vorliegt und bitte die Leser um Mitteilung etwaiger, insonder- heit ungünstiger Erfahrungen,


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