. Compendium der Physiologie des Menschen. Human anatomy; Physiology. 360 Filtration in den Glomeruli. Fig. bilden so erst das eigentliche Capillargefässnetz der Niere, welches die vorerwähnten Harnkanälchen umspinnt und aus welchem die- Wurzeln der Nierenvene hervorgehen. Dies Capillarnetz der Niere hat indessen auch unmittelbare Zuflüsse (arteriolae rectae) aus den Verzweigungen der Nierenarterie, welche nicht vorher einen Glomerulus gebildet haben. Im Glomerus haben wir offenbar einen eigentlichen Filtrirapparat vor uns, wie er in keiner andern Drüse gefunden wird. Hier nämlich ist jed


. Compendium der Physiologie des Menschen. Human anatomy; Physiology. 360 Filtration in den Glomeruli. Fig. bilden so erst das eigentliche Capillargefässnetz der Niere, welches die vorerwähnten Harnkanälchen umspinnt und aus welchem die- Wurzeln der Nierenvene hervorgehen. Dies Capillarnetz der Niere hat indessen auch unmittelbare Zuflüsse (arteriolae rectae) aus den Verzweigungen der Nierenarterie, welche nicht vorher einen Glomerulus gebildet haben. Im Glomerus haben wir offenbar einen eigentlichen Filtrirapparat vor uns, wie er in keiner andern Drüse gefunden wird. Hier nämlich ist jedes Flüssig- keitstheilchen, welches durch den Blutdruck aus den Gefässen ausgepresst wird, schon im ßinnenraume des Drüsenganges, da eben das Gefäss in diesen Binnen- raum eingestülpt ist. Bei allen anderen Drüsen ist ein aus den Gefässen ausfiltrirendes Theilchen zunächst erst in den die Drüsengänge umgebenden Gewebelücken, und es muss noch eine andere Kraft hinzukommen,, um das flüssige Theilchen in den Drüsengang herein- zuziehen. Hier im Glomerulus der Niere treibt der Blutdruck unmittelbar Flüssigkeit aus dem Gefässinnern in den Drüsengang. Wenn es richtig ist, dass die einfache Filtration bei der Harn- secretion eine wesentliche Rolle spielt, dann muss dieselbe vom Drucke des Blutes abhängig sein. Dies ist wirklich beobachtet worden. So- wie der Blutdruck unter einen gewissen Werth von beiläufig etwa 50mm Quecksilber herabsinkt, steht die Harnabsonderung still. Sie unterscheidet sich hierdurch sehr auffallend von der Speichel- absonderung, die, wofern nur die Nerven im Erregungszustande sind, ohne allen Blutdruck noch stattfinden kann. Wenn man den Blutdruck in den Nierengefässen durch Sperren der abfliessenden Venen zu steigern versucht, dann tritt nicht etwa Vermehrung der Harnsecretion ein, sondern dieselbe steht ebenfalls still. Diese merkwürdige Thatsache widerspricht indessen keineswegs der Filtrationshypothese. Sie ist höchst wahrscheinl


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