Von deutscher Kunst : gesammelte Aufsätze und nachgelassene Schriften . nd in den Stuben da einst geschrieben werden wird, nicht geeignet ist, durchWechsel in den Fassadenmotiven Ausdruck zu finden. Groß bemessene Säleerfordern die Verwaltungszwecke, die durch den Bau befriedigt werden sollen,nirgend, und an keiner Stelle liegt die Nötigung vor, den Massen eines zu-strömenden Publikums in weiten Hallen. Warteräumen und breiten Fluren Unter-kunft zu schaffen. Für die Durchfuhrung einer lebhaften Gruppengestaltung fehltalso jede Veranlassung. Nun sollte man denken, daß auch ohne das beliebteGrup


Von deutscher Kunst : gesammelte Aufsätze und nachgelassene Schriften . nd in den Stuben da einst geschrieben werden wird, nicht geeignet ist, durchWechsel in den Fassadenmotiven Ausdruck zu finden. Groß bemessene Säleerfordern die Verwaltungszwecke, die durch den Bau befriedigt werden sollen,nirgend, und an keiner Stelle liegt die Nötigung vor, den Massen eines zu-strömenden Publikums in weiten Hallen. Warteräumen und breiten Fluren Unter-kunft zu schaffen. Für die Durchfuhrung einer lebhaften Gruppengestaltung fehltalso jede Veranlassung. Nun sollte man denken, daß auch ohne das beliebteGruppieren, ohne lebhafte Zergliederung der Fassaden selbst große Bauaufgabenin würdiger Weise zu lösen sein müßten. Und in der Tat sprechen die Denk-mäler der verschiedensten Zeiten für das Vorhandensein dieser Möglichkeit. Wirsind sogar dem Glauben zugeneigt, daß es das Richtige tun hieße, wenn man beieinem Hause wie das in Rede stehende die langen Reihen gleichwertiger, im ?) Zuerst gedruckt im Zentralblatt der Bauverwaltung 1887, S. 257 u. 26S. 371. J3 c J3 <! 24 372 Ausmaß wenig wechselnder Räumlichkeiten hinter gleichförmig entwickelten Frontenaufmarschieren ließe, und ferner des Glaubens, daß es viele Architekten gibt,welche solchen Meinungen zustimmen und mit uns einen Zustand für verkehrtansehen, der jedem öffentlichen Bauwerk, es möge seine Zweckbestimmung dievornehmste oder die bescheidenste sein, die unvermeidlichen Eck- und Mittel-risalite aufnötigt. Indes ist es schwer, gegen den Strom zu schwimmen. Es magdurch Gründe der Logik noch so sehr nahegelegt werden, die Fassaden einerInfanteriekaserne oder eines Steueramtsgebäudes schon in der allgemeinstenGliederung von denen eines Königsschlosses oder eines Reichstagshauses zu unter-scheiden, ratsam erscheint es für den einzelnen nicht, mit der Verwirklichungdes Rechten als erster voranzugehen. Am wenigsten bei der Gelegenheit einerPreisbewerbung. Der Modegeschmack räumt der Frage des bez


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