. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. Abb. 136. Saloman zufolge sind die Sandalenbinder der antiken Kunst „gute Boten". Für uns haben sie das geschichtliche Interesse, dass sie bis tief in das Mittelalter hinein in zwei verschiedenen Typen fortlebten, nämlich als Moses —• sei es nun dass er, nach der gewöhnlichen Autfassung, auf dem Berge Horeb vor dem brennenden Dornbusch seine Sandalen löst oder (wie Saloman es will) den Auftrag Gottes die Israeliten zu befreien empfängt, d. h. als „guter Bote" seine Fussbekleidiing anlegt — und als einer der Apostel bei dei' Fusswaschun


. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. Abb. 136. Saloman zufolge sind die Sandalenbinder der antiken Kunst „gute Boten". Für uns haben sie das geschichtliche Interesse, dass sie bis tief in das Mittelalter hinein in zwei verschiedenen Typen fortlebten, nämlich als Moses —• sei es nun dass er, nach der gewöhnlichen Autfassung, auf dem Berge Horeb vor dem brennenden Dornbusch seine Sandalen löst oder (wie Saloman es will) den Auftrag Gottes die Israeliten zu befreien empfängt, d. h. als „guter Bote" seine Fussbekleidiing anlegt — und als einer der Apostel bei dei' Fusswaschung, dieser jedenfalls ein Sandalenlöser. Den Mosestypus trifft man auf frühchristlichen Katakombengemälden, Elfen- beinreliefs und Mosaiken (Abb. 137; nach Saloman. Taf. III; vgl. auch meine Arbeit „Die Genesismosaiken", S. 80 u. Taf. VII, 52), später in byzantinischen Minia- turen {^Abb. 138: aus den Homilien des Mönches Jakob, XI. Jahrb.; nach Codices e Vaticanis selecti. Series minor I, Taf. 21) und in der italienischen Kunst bis in das XIV. Jahrb. hinein an. Mein letztes Beispiel ist eine Trecento-Miniatur (abgeb. in Sammelmappe II der Bibl. der Ecole des Beaux-Arts zu Paris). Den sandalenlösendcn Apostel kenne ich dagegen nur aus mittelalterlichen Bildern. Man darf aber wohl anneh- men, dass auch er aus der frühchristlichen, bezw. der vorikonoklastischen Kunst des christlichen Orients und zwar auf zwei verschiedenen Wegen stamme. Denn der Typus, den man in ottonisch-heinrichischen Miniaturen des X—XL Jahrb. antrifft (Codex Eg- berti in Trier: Fr. X. Kraus, Taf. 44; München Cim. 57, Abb. in Haseloff: Der Psalter Erzbischof Egberts, Taf. 57, Nr, 6; Cim. 58 [Abb. 139; nach G. Leiüinuer: Miniat. aus Handschr. d. Kgl. Hof- u. Staatsbibl. in München] u. Evangelistar Hein- Tom. Please note that these images are extracted from scanned page images that may have been digitally enhanced for readability - coloration and appearance of these illus


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