. Weltgeschichte der Kunst bis zur Erbauung der Sophienkirche. anischer Zeit kannnur zugegeben werden, wo ihre Thatsächlich-keit im Einzelfalle sich beweisen Iässt. Als Beispiel hadrianischer Sculptur gebenwir den jüngeren Kentaur ilt^ capitolinischenMuseums, welcher übermüthig ist von Weinund Liehe; Aristeas undPapias aus Aphro-ilisias halien ihn und sein Gegenstück ausschwarzem Marmor gemeisselt (Fig. 323). I>asPendant ist ein älterer Kentaur, welcher, dieHände auf den Kücken gebunden, sich um-schaut nach seinem Peiniger. Denn in einemvollständiger erhaltenen Exemplar des Louvresitzt ihm
. Weltgeschichte der Kunst bis zur Erbauung der Sophienkirche. anischer Zeit kannnur zugegeben werden, wo ihre Thatsächlich-keit im Einzelfalle sich beweisen Iässt. Als Beispiel hadrianischer Sculptur gebenwir den jüngeren Kentaur ilt^ capitolinischenMuseums, welcher übermüthig ist von Weinund Liehe; Aristeas undPapias aus Aphro-ilisias halien ihn und sein Gegenstück ausschwarzem Marmor gemeisselt (Fig. 323). I>asPendant ist ein älterer Kentaur, welcher, dieHände auf den Kücken gebunden, sich um-schaut nach seinem Peiniger. Denn in einemvollständiger erhaltenen Exemplar des Louvresitzt ihm ein schalkhafter Amor auf demRücken und solch einen anderen Schelm trugauch der jüngere Genoss. Im Stile halien dieseGruppen Verwandtschaft mit der pergamenischen Kunst; auch der Geist der Composition, dasSpiel der Eroten, weist die Erfindung in hellenistische Zeit zurück. tiu nun die günstigste Vorstellung von dem plastischen Vermögen der Epoche zu noch zwei Bildwerke mitgetheili werden, welche in ihrer Art in derlhat etwas Neues. ? :ii uii|,|,liisrlii Kunst im Dii-nstr bieten. A mor undPsyche, die liebliche Gruppe des capitoünischen Museums, isl hier am Platze;sie entstand nicht wohl später als im zweiten Jahrhundert. Es mag auch eingeräumj werden,dass der Typus nichl älter ist, wenn die Idee der zu einem anmuthigen Mädchen verkörper-ten Seele, der Psyche, zuvor nichl vorhanden war. Dass aber auch der Erfinder dieser Gruppe dieAlien studirl hat, lehrt ein Blick auf die Figur des Knaben sowohl wie des Mädchens (Fig. ->-4). Beglaubigte Schöpfung hadrianischer Zeit aber ist das Bild des Antinous, des schönenBithynierjünglings, welchen Hadrian liebte und um seiner Schönheil willen vergötterte, einesder letzten werthvollen Erzeugnisse der antikenPorträtbildnerei. In zahlreichen Statuen, Büsten,Reliefs, auf Münzen und Gemmen ist er dargestelltworden, breiter Brust, mit üppiger Lippe und tief-beschattetem Auge, meist im Typus eines
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