. Die Reizbewegungen der Pflanzen. Plants. III. Die ReizAvirkuiigeii der Scliwerkraft. a) Allgemeines über Geotropismus. Legen A\ir eine im Wachstum begriffene aufrechte Pflanze um, so daß das freie Ende wagerecht steht, dann verhält sich ihr Stengel zunächst genau so wie ein toter Stab von entsprechenden mechanischen Eigenschaften. Das heißt, der nicht unterstützte Teil biegt sich vermöge seiner Schwere in flachem Bogen herab. Überlassen wir aber den toten Stab und den Pflanzenstengel sich selbst, so be- obachten wir bald G Spitze. Oiprseiip J3asis Spitz Vachstians- zone TTnipj'sciie Abi). 14


. Die Reizbewegungen der Pflanzen. Plants. III. Die ReizAvirkuiigeii der Scliwerkraft. a) Allgemeines über Geotropismus. Legen A\ir eine im Wachstum begriffene aufrechte Pflanze um, so daß das freie Ende wagerecht steht, dann verhält sich ihr Stengel zunächst genau so wie ein toter Stab von entsprechenden mechanischen Eigenschaften. Das heißt, der nicht unterstützte Teil biegt sich vermöge seiner Schwere in flachem Bogen herab. Überlassen wir aber den toten Stab und den Pflanzenstengel sich selbst, so be- obachten wir bald G Spitze. Oiprseiip J3asis Spitz Vachstians- zone TTnipj'sciie Abi). 14. Schema einer sich geotropisch anfriclitenden Pflanze. Die Krümmung geschielit diircli ungleiche Streckung der Oijer- und Unterseite in der Wachstuinszone. einen bemerkenswer- ten Unterschied in ihrem Verhalten, Während der Stab in seiner Lage verharrt oder vielleicht auch noch etwas tiefer sinkt, bietet uns der Stengel ein völlig neues Phä- nomen dar (Abb. 14): Wir sehen nach einiger Zeit seine Spitze sich entgegen der Schwere und mit einer gewissen Kraft allmählich aufrichten. Dieser Vorgang schreitet nach der Basis zu fort, umfaßt bald auch weiter zurückliegende Teile und kann bis zur Senkrechtstellung des Stengels gehen. Umgekehrt richtet sich die Spitze einer wagerecht oder schräg gestellten Keimwurzel abwärts und erreicht im Fortwachsen nach unten schließlich gleichfalls di(^ vertikale Lage. Ein solches aktives Sicheinstelleu in die Riflitung der Erdachse nennt man Geotropismus. Das Phänomen kann, wie wir gesehen haben, in zwei Formen auftreten. Die Wurzel strebt nach dem Ursprung der wirkenden Kraft hin, sie ist positiv geotropisch oder erdwondig, wähnnid der Stengel sich der Wirkung der Schwere entgegen aufrichtet, also negativ geotropisch oder erdabwendig ist. Die Fähigkeit der Pflanze, solche Riclitungsbewegungen aus- zuführen, erkennt man nur dann, wenn die Pflanze aus iiirer nor- malen Lage herausgebracht wird. Die Veränderung der Lage gegen-


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