Archive image from page 232 of Die Descendenztheorie; (1901). Die Descendenztheorie; diedescendenzthe00flei Year: 1901 Die Ausnahmen dea biogenetischen Grundgesctzes. 221 passte Kaulquappen, denen man eine gewisse Fischahulichkeit nicht absprechen kann. Sie besitzen einen breiten Ruderschwauz; seitlich am Kopfe steheu kleine, zierlich baumartig verzweigte Anhiinge, reich von BlutgefiiBen durchzogen. Das sind die fiir das Wasser- leben uotwendigen Aternorgane, die Hautkiemen. Ferner entbehren die Quappen lauge Zeit sichtbarer GliedmaBen. Diese drei Merk- male sprecheu fiir die Fischiihnlichke


Archive image from page 232 of Die Descendenztheorie; (1901). Die Descendenztheorie; diedescendenzthe00flei Year: 1901 Die Ausnahmen dea biogenetischen Grundgesctzes. 221 passte Kaulquappen, denen man eine gewisse Fischahulichkeit nicht absprechen kann. Sie besitzen einen breiten Ruderschwauz; seitlich am Kopfe steheu kleine, zierlich baumartig verzweigte Anhiinge, reich von BlutgefiiBen durchzogen. Das sind die fiir das Wasser- leben uotwendigen Aternorgane, die Hautkiemen. Ferner entbehren die Quappen lauge Zeit sichtbarer GliedmaBen. Diese drei Merk- male sprecheu fiir die Fischiihnlichkeit, besonders die Kiemeuatnmng, welche erst am Schlusse der Larvenzeit durch Lungenatmung ersetzt wird; denn die Fische atmen zeitlebens durch Kiemen. Die ein- geheude anatomische Priifung zerstreut aber den Anscheiu der Ahn- Quappen an einer Wasserpflanze fest- gesatigt Die Hiiiterbeine sprossen Quappen rait Kieinen und Sanguined, Ruderschwanz Junse Krote mit Buderschwanz Junge Schwanz fast riickgebildet Fig. 105. Metamorphose der Kn oblau cliskro t e , Pelobates fuscus. lichkeit, well die Kiemen der Fiscbe und die Kiemen der Ampliibieu ganz verschiedene Organe sind, welche an verschiedenen Stellen der Kopfregion liegen und nach abweichendem Typus gebildet siud. Bei den Fischen liegen die Kiemen als facherartig gefaltete Membranen in Seitentaschen des Vorderdarmes, also im Innern des Korpers ver- borgen, wahrend sie bei den Larven der Amphibien als cylindrische, verzweigte Auswiichse auf der seitlicheu Kopfwand zwischen den ausseren Miindungen der Schlundtaschen entstehen. Die Abnlichkeit zwischen den Lurchlarven und Fischen wird also in bczug auf die Atem- organe durch den sprachlichen Ausdruck vorgetiiuscht, indeni ein und dasselbe Wort ,,Kieme' anatomisch total verschiedene Bil- dungen des Tierkorpers bezeichnet. Je genauer man zusieht, um so grower wird das Gewicht der trennenden Eigenschaften, denn der fischgleiche Buderschwanz der Quappen ist in anderer Weise aufgebau


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