. Blätter für Aquarien- und Terrarien-Kunde. Bade: Aus dem Leben des Gelbrandes. Kälte des Winters in Erstarrung überdauert hat, treibt sich jetzt wieder munter im Wasser umher. Bald hier, bald dort steckt eines der Tiere sein Hinterleibsende zum Atmen ein Stückchen aus dem Wasser, um nach kurzem Verweilen- an der Oberfläche blitzschnell, unter kräftigem Ruder» mit den Beinen, in die Tiefe zu verschwinden. Tritt aber nach dem sonnigen Frühlingswetter eine nasskalte Witterung ein, säuselt so ein feiner Eegen hernieder, dann scheint der im Sonnen- licht so muntere Gelbrand allen Lebensmut ver- l


. Blätter für Aquarien- und Terrarien-Kunde. Bade: Aus dem Leben des Gelbrandes. Kälte des Winters in Erstarrung überdauert hat, treibt sich jetzt wieder munter im Wasser umher. Bald hier, bald dort steckt eines der Tiere sein Hinterleibsende zum Atmen ein Stückchen aus dem Wasser, um nach kurzem Verweilen- an der Oberfläche blitzschnell, unter kräftigem Ruder» mit den Beinen, in die Tiefe zu verschwinden. Tritt aber nach dem sonnigen Frühlingswetter eine nasskalte Witterung ein, säuselt so ein feiner Eegen hernieder, dann scheint der im Sonnen- licht so muntere Gelbrand allen Lebensmut ver- loren zu haben. Träge hängt er unter den untergetauchten Blättern der Seerosen, klammert sich an die sattgrünen Stengel des Quellmooses, verbirgt sich zwischen den Ranken der Wasser- pest, oder er sucht sich sogar im Schlamme einzuwühlen, als sollte es noch einmal zur Ueber- winterung gehen. Aber der April ist launisch und lange dauert es nicht, bis die Sonne wieder durch die Wolken lacht, und mit der Wieder- kehr der Sonne bekommt auch der Gelbrand neuen Lebensmut. Ganz vortrefflich für das Wasserleben ist dieser Käfer ausgerüstet. Die flache Körperform, die Verwachsung der ersten Bauchringe, das feste Ineinanderfügen von Kopf, Brustschild und den übrigen Körperteilen, wobei auch der Dorn an der Unterseite der Vorderbrust sich in eine Rinne legt, geben dem Körper festen Halt, dass er dem Wasser nur wenig Widerstand entgegen setzt, und die zu kräftigen Rudern ausgebildeten Hinterbeine gestatten dem Tiere eine schnelle Ortsbewegung in seinem Elemente. Die Hinter- beine sind flachgedrückt und die Schienen und Fussglieder mit Schwimmhaaren verseilen, und zwar trägl das Männchen deren zwei Reihen, während sie beim Weibchen nur in einfacher Reihe vorhanden sind. Diese kräftigen Ruder- beine, die in Ihren Fussgliedern nach oben ge- krümmt sind, bewegt der Gelbrand wie ein geübter Schwimmer stets gleichzeitig. Auffällig gross sind die fesl mit dem Körpe


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