. Instrumentationslehre, von Hector Berlioz. Ergänzt und rev. von Richard Strauss. ten von Mandolinen; diebekannteste hat vier Doppelsaiten, das heißt vier-mal zwei Saiten im Einklänge, die in Quinten, wiebei der Violine, gestimmt sind. Sie wird im Violin-schlüssel notiert: Die beiden E sind Darmsaiten, die A sind aus Stahl,die D aus Messing, die G endlich aus Darm mit Sil-berdraht übersponnen. Der Umfang der Mandoline beträgt beinahe dreiOktaven: Sie ist ein Instrument, welches besser melo-disch, als harmonisch zu gebrauchen ist; ihre Sai-ten, die mittelst einer Feder-oder Rindenspitze durch-


. Instrumentationslehre, von Hector Berlioz. Ergänzt und rev. von Richard Strauss. ten von Mandolinen; diebekannteste hat vier Doppelsaiten, das heißt vier-mal zwei Saiten im Einklänge, die in Quinten, wiebei der Violine, gestimmt sind. Sie wird im Violin-schlüssel notiert: Die beiden E sind Darmsaiten, die A sind aus Stahl,die D aus Messing, die G endlich aus Darm mit Sil-berdraht übersponnen. Der Umfang der Mandoline beträgt beinahe dreiOktaven: Sie ist ein Instrument, welches besser melo-disch, als harmonisch zu gebrauchen ist; ihre Sai-ten, die mittelst einer Feder-oder Rindenspitze durch-die linke Hand des Spielers in Schwingung ver-setzt werden, können Akkorde zu vier Noten wiedie folgenden: zwar hören lassen, wenn man mit der Federspitzeschnell über die vier Doppelsaiten hinwegfährt, in-des ist die Wirkung solcher Gruppen von gleichzei-tigen Tönen ziemlich dürftig. Die Mandoline behauptet ihren wahren Charak-ter und ihre Wirkung nur in Begleitungen melodi-scher Art, wie Mozart im zweiten Akte des Don Juaneine geschrieben hat. (Partiturbeispiel 57.). Bassi Edition Peters Die Mandoline ist gegenwärtig so gänzlichbei Seite gesetzt, daß man in den Theatern, woDon Juan aufgeführt wird, wegen Vortrag diesesSerenadenstückes stets in Verlegenheit ein Gitarren- oder selbst ein gewöhn-licher Violinspieler im Verlauf von wenigen Tagensich mit den Griffen der Mandoline vertraut ma-chen könnte, so hat man doch im allgemeinen,wenn von alten Gewohnheiten auch nur das Ge-ringste geopfert werden soll, so wenig Achtungvor den Ideen der großen Meister, daß man sich fast überall und selbst in der großen Opor (demletzten Orte der Welt, wo man sich eine solcheFrtiheit herausnehmen sollte) erlaubt, die Partieder Mandoline des Don Juan auf Violinenpizzikato oder auf Gitarren auszufü Klang dieser Instrumente hat durchausnicht die eigentümliche Feinheit der Mandoline,und Mozart wußte recht wohl, was er tat,als er gerade dieses Instrument


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