. Einführung in die experimentelle Entwickelungsgeschichte (Entwickelungsmechanik). Morphology (Animals); Embryology. Struktur und ihre Abänderung durch Natur und Experiment. 147 Knochenbrüchen oder sonst krankhaften Veränderungen eine ganz neue Architektur von Druck- und Zuglinien, den neuen statischen Verhältnissen entsprechend, herausbildete. Die Erklärung ergibt sich in gleicher Weise wie für die normalen Fälle. Die alten Trajektorien- linien sind nicht mehr in Gebrauch, lösen keinen Reiz aus, sondern lassen die Osteoklasten in ihrer zerstörenden Wirksamkeit aufkommen; umgekehrt müssen die


. Einführung in die experimentelle Entwickelungsgeschichte (Entwickelungsmechanik). Morphology (Animals); Embryology. Struktur und ihre Abänderung durch Natur und Experiment. 147 Knochenbrüchen oder sonst krankhaften Veränderungen eine ganz neue Architektur von Druck- und Zuglinien, den neuen statischen Verhältnissen entsprechend, herausbildete. Die Erklärung ergibt sich in gleicher Weise wie für die normalen Fälle. Die alten Trajektorien- linien sind nicht mehr in Gebrauch, lösen keinen Reiz aus, sondern lassen die Osteoklasten in ihrer zerstörenden Wirksamkeit aufkommen; umgekehrt müssen die Knochenbildner an neuen Stellen ihre Tätig- keit entfalten, und so entwickelt sich die veränderte Struktur. Man sieht also, dass ganz allgemein gesprochen ein mechanischer Reiz auf bestimmte Zellen eine chemisch anregende Wirkung, die Kalksalze auszuscheiden ausübt. Es kann sich auf diese Weise auch an Stellen, wo normaler Weise kein Knochen ausgeschieden wird, bei besonderen Reizungen, vom Bindegewebe, also vom nächstverwandten (s. p. 109) aus, die Bildung von Knochenstrukturen mit wirklichem kohlensaurem Kalk erfolgen, wie es z. B. bei den sog. Exerzier- und Reitknochen der Fall ist. Diese allgemeine Vorstellung der Reizwirkung auf be- stimmte, zur Ausscheidung von Kalk befähigte Zellen, ist für die Auf- fassung vieler Vorgänge in der Ontogenese von grosser Bedeutung. Fig. Fig. 114. Segel (s) der Siphonophore Velella mit Befestigung (b). Viel weniger untersucht und überhaupt bekannt sind Beispiele funktioneller Struktur von wirbellosen Tieren, obschon sich auch hier sehr instruktive Fälle auffinden lassen. Einen der besten Beweise ingenieurmäfsiger Konstruktion in der Natur liefert das Segel der Siphonophore Velella. Dieses kammartige Organ ist zum Windtreiben oberhalb der Wasserfläche bestimmt, während die Tierkolonie selbst direkt unterhalb schwimmt, an dem kreisrunden Deck unten ange- wachsen (Fig. 114). Das Segel muss also straff aufrecht ste


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