. Die Gartenwelt . Petrocallis pyrenaica R. Br., das Pyrenäen-Steinschmückel. (Abbildung Seite 523.) Denken Sie sich unser wildes Wiesenschaumkraut auf das geringste Größenmaß herab- gesetzt, „alpinisiert", das Laub zu winzigen Rosettchen tief dreispaltiger Blättchen umgestaltet, die, in zahllosen Laub- kügelchen eng aneinandergeschmiegt, ein dichtes Polsterkissen bilden, auf dem an kaum 5 Millimeter hohen Stielchen zarte, lilarosa Kreuzblütchen lagern, das ganze Kugel- polster Anfang Mai mit Hunderten solcher zierlicher Blütensternchen Übergossen — und Sie haben das Steinschmückel (Petro
. Die Gartenwelt . Petrocallis pyrenaica R. Br., das Pyrenäen-Steinschmückel. (Abbildung Seite 523.) Denken Sie sich unser wildes Wiesenschaumkraut auf das geringste Größenmaß herab- gesetzt, „alpinisiert", das Laub zu winzigen Rosettchen tief dreispaltiger Blättchen umgestaltet, die, in zahllosen Laub- kügelchen eng aneinandergeschmiegt, ein dichtes Polsterkissen bilden, auf dem an kaum 5 Millimeter hohen Stielchen zarte, lilarosa Kreuzblütchen lagern, das ganze Kugel- polster Anfang Mai mit Hunderten solcher zierlicher Blütensternchen Übergossen — und Sie haben das Steinschmückel (Petrocallis pyrenaica R. Brown) vor sich, wie es von den Pyrenäen und Seealpen sprungweise durch den ganzen Kalkalpen- zug bis zu den Karpathen die Felstrümmer wilder Ein- öden bis zu einer Seehöhe von 3000 m belebt und das Entzücken jedes noch so eingefleischten Alpinisten erweckt, der aus Kraxelwut jene hochalpinen Blumen- paradiese zum Tummelplatz seiner Sportlust wählte. Erst in den vorderasiatischen Hochgebirgen findet diese interessante und reizvolle monotypische Gattung ihre . nächsten Verwandten wieder. So dicht wie droben auf jenen unwirtlichen Höhen, wo der Blütenschaum das matt- grüne Laubkissen oft völlig verdeckt, blüht zwar unser Süßchen im Tieflande nicht, aber bei richtiger Pflanzung zwischen Fels- spalten oder Kalkstein- trümmern doch so reich- lich, daß es sich lohnt, es dem Steingarten anzuver- trauen. Seine bis 4 Milli- meter stark werdenden Wurzelstämmchen zertei- len sich oft in strahlig angeordnete Aeste, die bis 15 Zentimeter weit in die Spalten eindringen und in ihnen einen festen Halt finden; wo und wie hier die Nahrungsauf- nahme vor sich gehen mag, — wer kann das ergründen ? Genügsam bis zum Aeußersten ist unser Steinschmückel, das sei für die Gartenpflege bedacht. Geringste Mengen Rasen- und Lauberde, vor allem aber reichl iche Gaben Kalkschutt und -Splitter sind dem hochgeborenen Alpenkinde unerläßliche Lebens- b
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