. Einführung in die vergleichende Anatomie der Wirbeltiere, für Studierende. Wirbelsäule der Vögel. 43 gewöhnlich aus mehreren Stücken bestehender Atlas, der dem vierten Amphibienwirbel entspricht, und ein mit einem Zahnfortsatz (Dens) versehener Epistropheus, welch letzterer den Amphibien gegenüber als eine neue Erwerbung erscheint, sind überall gut entwickelt (Fig. 31). Der Kopf erhält eine freiere Beweglichkeit, und die Wirbel- säule differenziert sich schärfer in die einzelnen Regionen. Bei Schlangen und Amphisbänen zerfällt sie nur in einen Rumpf- und in einen Sehwanzabschnitt^).. Vögel.


. Einführung in die vergleichende Anatomie der Wirbeltiere, für Studierende. Wirbelsäule der Vögel. 43 gewöhnlich aus mehreren Stücken bestehender Atlas, der dem vierten Amphibienwirbel entspricht, und ein mit einem Zahnfortsatz (Dens) versehener Epistropheus, welch letzterer den Amphibien gegenüber als eine neue Erwerbung erscheint, sind überall gut entwickelt (Fig. 31). Der Kopf erhält eine freiere Beweglichkeit, und die Wirbel- säule differenziert sich schärfer in die einzelnen Regionen. Bei Schlangen und Amphisbänen zerfällt sie nur in einen Rumpf- und in einen Sehwanzabschnitt^).. Vögel. Nicht nur in phylogenetischer, sondern auch in ontogenetischer Beziehung stimmt die Vogel Wirbelsäule mit derjenigen der Reptilien überein. Hier wie dort geht die Chorda dorsalis in dej- Regel später gänzlich verloren, und überall prägt sich eine starke Verknöcherung aus. Ein bikonkaver Wirbelcharakter, wie er noch bei Archaeo- pteryx (s. Fig. 11) und bei dem aus der Kreide Amerikas stam- menden Ichthyornis vorliegt, kommt bei erwachsenen recenten Vögeln nirgends mehr zur Beobachtung, wohl aber finden sich in der Ontogenese noch Andeutungen davon. Wie bei Reptilien, so unterscheidet man auch bei Vögeln einen Hals-, Brust-, Lenden-, Kreuzbein- und Schwanz- teil. Wirbelkörper und Wirbelbogen sind stets aus einem Guß und nirgends mehr in der Art getrennt, wie es bei gewissen Reptilien der Fall ist. Dies gilt auch na- mentlich für den Atlas, in welchem sogar häufig das den Zahnfortsatz des Epistro- pheus (Dens) fixierende Querband ver- knöchern kann, so daß jener in einer Art von knöchernem Becher rotiert. An der oft sehr langen und schlanken Hals Wirbelsäule, welche einer außeror- dentlichen Beweglichkeit fähig ist, stehen die Wirbelkörper durch Sattel- gelenke miteinander in Verbindung. Ihre Querfortsätze, von welchen die obere Spange vom Bogen, die untere vom Körper entspringt, sind durchbohrt, und dementsprechend sind auch die proximalen Ripp


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