. Die Gartenwelt. Gardening. XVI, 1 Die Gartenweit. der Erörterung gesellschaftlicher, wirtschaftspolitischer und Bildungs- angelegenheiten betreffender Fragen in unparteiischer Weise Raum gewährt. So habe ich auch die Ausführungen des Herrn Arthur Janson in Nr 37, Jahrg. XV der „Gartenwelt" mit großem Inter- esse gelesen. In jenem Artikel beschäftigt sich Herr Janson mit der Frage, worauf es zurückzuführen sei, daß wir Gärtner im allgemeinen ein geringes gesellschaftliches Ansehen genießen. Er kommt schließlich zu dem Ergebnis, die Schuld liege an der mangelhaften Allgemein- bildung eine
. Die Gartenwelt. Gardening. XVI, 1 Die Gartenweit. der Erörterung gesellschaftlicher, wirtschaftspolitischer und Bildungs- angelegenheiten betreffender Fragen in unparteiischer Weise Raum gewährt. So habe ich auch die Ausführungen des Herrn Arthur Janson in Nr 37, Jahrg. XV der „Gartenwelt" mit großem Inter- esse gelesen. In jenem Artikel beschäftigt sich Herr Janson mit der Frage, worauf es zurückzuführen sei, daß wir Gärtner im allgemeinen ein geringes gesellschaftliches Ansehen genießen. Er kommt schließlich zu dem Ergebnis, die Schuld liege an der mangelhaften Allgemein- bildung eines großen Teiles unserer Berufsgenossen. Durchaus folgerichtig von seinem Standpunkte aus, empfiehlt er dann die Hebung der Allgemeinbildung als Heilmittel des Uebels. Dieser so allgemein ausgesprochenen Ansicht des Herrn Janson muß ich widersprechen. Ich meine, auch die beste Allgemeinbildung nützt dem Gärtner, bzw. der gesellschaftlichen Hebung unseres Be- rufes so gut wie nichts, wenn nicht gleichzeitig die Stellen geschaffen werden, welche erforderlich sind, um die große Anzahl der ge- bildeten Gärtner ihrem Bildungsgrad entsprechend unterzubringen, falls sie nicht soviel Vermögen besitzen, sich selbständig zu machen. Da das aber vorläufig und wohl auf lange Jahre hinaus nicht mög- lich ist, so züchtet man mit dem planlosen Streben nach mehr Fachbildung und höherer Allgemeinbildung nichts anderes als ein gebildetes Gärtnerproletariat. Unser Beruf ist bei weitem noch nicht reif und wird auch den wirtschaftlichen Reifegrad in ab- sehbarer Zeit nicht erlangen, welcher notwendig ist, um eine noch größere Anzahl gebildeter Gärtner als Beamte und Angestellte auf- zunehmen und ihrer Bildung entsprechend unterzubringen, als das heute möglich ist. Wohl findet eine verhältnismäßig große Anzahl junger Gärtner mit Fachschulbildung als sogenannte Gartentechniker usw. in jungen Jahren Stellung. Wo aber sind die Plätze für diese Leute in späteren Jahre
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