. Die Gartenwelt. Gardening. 534 Die Gar teil weit. XV, 39 in alle Winde zerstreut, da die Erben für diese Wissenschaft und Liebhaberei kein Interesse hatten. In der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts war das Inter- esse für Kakteen ziemlich vollständig erlahmt; nur wenige Arten, die als hervorragende Blütenpflanzen bekannt sind, vorzugs- weise Epiphyllum, Phyllocactus, einige Cereus und Echinopsis, wurden noch hier und da in den Sortimentsgärtnereien kultiviert. Daneben bestanden auch noch einige Spezialgärtnereien für Kakteenkultur, deren Inhaber aber schwer um ihre Existenz rangen. Kak


. Die Gartenwelt. Gardening. 534 Die Gar teil weit. XV, 39 in alle Winde zerstreut, da die Erben für diese Wissenschaft und Liebhaberei kein Interesse hatten. In der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts war das Inter- esse für Kakteen ziemlich vollständig erlahmt; nur wenige Arten, die als hervorragende Blütenpflanzen bekannt sind, vorzugs- weise Epiphyllum, Phyllocactus, einige Cereus und Echinopsis, wurden noch hier und da in den Sortimentsgärtnereien kultiviert. Daneben bestanden auch noch einige Spezialgärtnereien für Kakteenkultur, deren Inhaber aber schwer um ihre Existenz rangen. Kakteen sind eben keine Handelspflanzen, einmal, weil sie für unsere raschlebige Zeit viel zu langsam wachsen, dann aber auch, weil sie in vielen Arten so zählebig sind, daß sie nur durch rationelle „Kneipkuren" totgemacht werden können. So mancher Kaktus hat sich von der Urahne auf die nachfolgenden Generationen vererbt, und die „Ableger" die an Familienmitglieder und gute Freunde kostenlos ver- abfolgt werden, sorgten für seine Weitervermehrung. Wenn auch die Mode den ungeschlachten, widerhaarigen und stacheligen Kakteengewächsen den Rücken gekehrt hatte, so blieb doch in der kommenden Zeit ein kleines Fähnlein begeisterter Verehrer übrig, die, des Spottes ungeachtet, dem sie durch heitere Selbstironie begegneten, ihren Lieblingen treu blieben, und die staatlichen botanischen Gärten sorgten dafür, daß die einmal eingeführten Arten nicht verloren gingen. Nach langer Vernachlässigung nahm die Kakteenliebhaberei Anfang der neunziger Jahre durch Gründung der „Deutschen Kakteengesellschaft" einen neuen Aufschwung. Einer der begeistertsten Liebhaber der damaligen Zeit war der ver- storbene Geheime Kommerzienrat Gruson in Magdeburg, dem zu Ehren der prächtige, gelb bestachelte Echinocactus Grusonü von Hildmann benannt wurde. Gruson schickte eigene Sammler zur Erlangung neuer Arten nach Mexiko. Seine reiche, wahre Prachtstücke enthaltende S


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