. Die Gartenwelt. Gardening. U6 Die Garten w e 11. XXIIl, 44 Arbeit. Wasser war also immer genug in gut abgestandener Beschaffenheit vorhanden und wurde mit langstieligen Schöpf- kellen aus der Grube in die Gießkannen gefüllt. Die Gärten waren 25 bis 30 m breit, 60 bis 100 m lang. An der linken Seitengrenzhecke, nicht weit vom Eingang, stand das Gartenhäuschen. Auf massiven Grundmauern umschloß beider- seits geputztes Ziegelfachwerk ein gemütlich tapeziertes Stüb- chen von 9 m Grundfläche und 2,2 m Höhe. Das Dach war solide mit Ziegeln eingedeckt. Da man auch im Winter dort arbeitete, auch Kaf
. Die Gartenwelt. Gardening. U6 Die Garten w e 11. XXIIl, 44 Arbeit. Wasser war also immer genug in gut abgestandener Beschaffenheit vorhanden und wurde mit langstieligen Schöpf- kellen aus der Grube in die Gießkannen gefüllt. Die Gärten waren 25 bis 30 m breit, 60 bis 100 m lang. An der linken Seitengrenzhecke, nicht weit vom Eingang, stand das Gartenhäuschen. Auf massiven Grundmauern umschloß beider- seits geputztes Ziegelfachwerk ein gemütlich tapeziertes Stüb- chen von 9 m Grundfläche und 2,2 m Höhe. Das Dach war solide mit Ziegeln eingedeckt. Da man auch im Winter dort arbeitete, auch Kaffee und Essen kochte, war ein kleiner Eisenofen darin, welcher mit Reisigholz geheizt wurde. Beim Ausputzen der Obstbäume und Hecken im Winter fiel genug ab; es wurde gleich zu Wellen gehackt am Gartenhaus auf- gestapelt. Die Fensler des Häuschens waren mit festen Holzladen wohl verwahrt, und an die Rückseite lehnte sich ein kleineres Häuschen, welches gleich nützlich für Mensch und Garten war. Der Fußboden der Gartenhäuser hatte an der Seite eine Fallklappe, unter der sich in kühler und ge- räumiger Erdhöhle mancherlei Eßbares und einige Fäßchen selbstbereiteter Johannisbeerwein befanden. Der Garten war Zier- und Nutzgarten zugleich. Seitlich des langen Hauptweges mit Buxeinfassung blühte es vom März bis zum Spätherbst ununterbrochen. Stauden, Blumenzwiebeln, Sommerblumen, Rosen, Nelken, dazu das Heer duftender Würz- und Küchenkräuter, die teils frisch, teils getrocknet ver- wendet wurden. Der heutige Stadtmensch macht sich keinen Begriff, was dort alles für die Küche, zum Schlachtefest (und der Ueberschuß ging zum Gewürzhändler oder Apotheker) oder für die Hausapotheke zu allerlei gutem Thee wuchs und blühte. Das alles wuchs mit Blumen und Rosen in bunter Reihe; alles kannte Großvater besser als heute mancher studierte Gärtner und fand alles auch ohne beigestecktes Etikett. Auch mit den Obstbäumen war der Abwechselung genug da. Gute, be
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